Ein starkes Debüt

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barefootpenguins Avatar

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Oliver Lovrenski liefert mit "bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann" ein sehr starkes Debüt ab.

Der Roman kommt in einem ansehnlichen, thematisch passenden, aber nicht zu aufringlichen Cover daher, ein junger Mann, sicherlich dem Hauptcharakter Ivor entlehnt, in nachdenklicher Pose und komplett in rot gehalten.

Zuerst muss man sicherlich über den Schreibstil des Romans sprechen, der etwas ungewöhlich ist und für den ein oder anderen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig daherkommt. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, vieles kommt etwas fragmentarisch daher und man fühlt sich ein wenig an Tage- oder Notizbucheinträge erinnert. Hierzu passt die Info, dass Lovrenski teile des Romans auf dem Handy geschrieben hat.
Wenn man sich darauf einlässt, passt der Stil aber sehr gut zur Geschichte und unterstreicht die Thematik des Romans.

Die Geschichte dreht sich um Ivor und seine Freunde (oder wie er sagt Brüder) Marco, Jonas und Arjan, vier junge Männer im norwegischen Oslo zwischen Drogen, Gewalt und Jugendamt.
Die Geschichte ist sehr gut umgesetzt und wird, wie erwähnt, durch den speziellen Schreibstil unterstützt.
Die Charaktere wirken alle sehr real und sind gut und vielschichtig geschrieben.

Insgesamt ein sehr starkes Debüt von Oliver Lovrenski.