nicht überzeugend
Oliver Lovrenski: bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann
TW: Gewalt, Drogen, Kriminalität, soziale Missstände
Na ja, puh, ich weiß auch nicht so ganz, was ich dazu sagen soll… Am Anfang musste ich mich eher durch das Buch quälen, aber dann hat es mich doch gepackt. Irgendwann war ich so drin, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe – und ja, das war schon auch heftig, traurig und hart. Trotzdem hat mir hier die Tiefe gefehlt.
Lovrenski gibt einen intensiven Einblick in eine Jugend auf der Straße in Oslo. In kurzen, tagebuchartigen Einträgen erzählt Ivor von seinen Freunden Marco, Jonas und Arjan, die für ihn Familie sind, und von all dem, was dazugehört: Liebe, Hass, Gewalt, Drogen, Diebstahl, Kriminalität und Partys. Polizei und Jugendamt sind immer hinter ihnen her. Schule? Eher nebensächlich. Stattdessen ist Dealen an der Tagesordnung, und hinter jeder Ecke wartet das nächste Problem. Der Slang versucht, den Text authentisch zu machen – mit Begriffen wie „Chayas“, „Plug“, „Pepper“ –, aber für mich wirkte er eher bemüht.
Ich hatte mir von diesem wichtigen Thema mehr erhofft. Der Roman bietet lediglich episodenhafte Einblicke, aber richtig tief geht er nicht. Die Figuren bleiben schemenhaft, ich konnte keine emotionale Verbindung zu ihnen aufbauen. Klar, das Ende ist emotional, drückt auf die Tränendrüse, aber es hat mich nicht so getroffen, wie es wohl sollte. Vieles bleibt oberflächlich – eher eine Abfolge von kurzen Momenten als eine packende Geschichte mit Tiefgang. Zwar vermittelt das Buch ein Bild von Perspektivlosigkeit, doch es bleibt das Gefühl, dass etwas fehlt. Soziale Missstände, Gewalt und Ausweglosigkeit werden nur angerissen, anstatt wirklich in die Tiefe zu gehen.
Und dann diese ganzen leeren Seiten mit nur ein, zwei Sätzen – ich verstehe den Effekt dahinter, aber weniger wäre hier mehr gewesen. Eine komprimiertere Darstellung hätte dem Buch gutgetan, um die Erzählung dichter und eindringlicher zu machen.
Unterm Strich? Das Buch hat Potenzial, aber es bleibt leider nicht lange hängen.
TW: Gewalt, Drogen, Kriminalität, soziale Missstände
Na ja, puh, ich weiß auch nicht so ganz, was ich dazu sagen soll… Am Anfang musste ich mich eher durch das Buch quälen, aber dann hat es mich doch gepackt. Irgendwann war ich so drin, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe – und ja, das war schon auch heftig, traurig und hart. Trotzdem hat mir hier die Tiefe gefehlt.
Lovrenski gibt einen intensiven Einblick in eine Jugend auf der Straße in Oslo. In kurzen, tagebuchartigen Einträgen erzählt Ivor von seinen Freunden Marco, Jonas und Arjan, die für ihn Familie sind, und von all dem, was dazugehört: Liebe, Hass, Gewalt, Drogen, Diebstahl, Kriminalität und Partys. Polizei und Jugendamt sind immer hinter ihnen her. Schule? Eher nebensächlich. Stattdessen ist Dealen an der Tagesordnung, und hinter jeder Ecke wartet das nächste Problem. Der Slang versucht, den Text authentisch zu machen – mit Begriffen wie „Chayas“, „Plug“, „Pepper“ –, aber für mich wirkte er eher bemüht.
Ich hatte mir von diesem wichtigen Thema mehr erhofft. Der Roman bietet lediglich episodenhafte Einblicke, aber richtig tief geht er nicht. Die Figuren bleiben schemenhaft, ich konnte keine emotionale Verbindung zu ihnen aufbauen. Klar, das Ende ist emotional, drückt auf die Tränendrüse, aber es hat mich nicht so getroffen, wie es wohl sollte. Vieles bleibt oberflächlich – eher eine Abfolge von kurzen Momenten als eine packende Geschichte mit Tiefgang. Zwar vermittelt das Buch ein Bild von Perspektivlosigkeit, doch es bleibt das Gefühl, dass etwas fehlt. Soziale Missstände, Gewalt und Ausweglosigkeit werden nur angerissen, anstatt wirklich in die Tiefe zu gehen.
Und dann diese ganzen leeren Seiten mit nur ein, zwei Sätzen – ich verstehe den Effekt dahinter, aber weniger wäre hier mehr gewesen. Eine komprimiertere Darstellung hätte dem Buch gutgetan, um die Erzählung dichter und eindringlicher zu machen.
Unterm Strich? Das Buch hat Potenzial, aber es bleibt leider nicht lange hängen.