Es geht eben nichts über eine gute Brühe.

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evafl Avatar

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Kochbücher finde ich immer wieder interessant, denn ich lerne gerne neue Rezepte bzw. Stile kennen, probiere immer wieder gerne verschiedene Küchen und Neues aus. Ich bin generell ein Fan der selbstgekochten Suppe und seit der Anschaffung meines Schnellkochtopfes koche ich auch selbst viel öfter eine Suppe selbst (also: Hühnerbrühe, Gemüsesuppe, etc.)

Das Buch ist folgendermaßen aufgebaut: Zu Beginn erhält man erst einmal eine Einführung in die Thematik, erfährt warum die Brühe als Naturheilmittel gut ist, welche Nährstoffe in welchen Brühen enthalten sind (sehr anschaulich als Text-Grafik dargestellt). Anschließend folgend die Rezepte über die wichtigsten Brühen, angefangen von der klassischen Rinderbrühe zur hellen Hühnerbrühe über die Fischbrühe bis hin zur Gemüsebrühe. Die Rezepte enthalten jeweils die Angabe über die Menge, die daraus entsteht, sowie natürlich die jeweils benötigten Zutaten, eine ausführliche, aber nicht zu lange Anleitung, ein Foto der Zutaten bzw. ggf. fertigen Brühe sowie kleine Anmerkungen, wie man womöglich noch etwas verfeinern kann. Anschließend folgt gleich ein Rezept, wie man die Brühe direkt verwenden kann. Die Rezepte finde ich durchaus ausgefallen, außergewöhnlich und kreativ. So kann man aus der Gemüsebrühe, die man aus Schalen und Abschnitten kocht anschließend eine leckere chinesische Eierblumensuppe kochen, indem man z.B. noch Sojasauce, klein geschnittenes Gemüse sowie Pilze in Scheiben geschnitten hinzugibt. Zum Schluß rührt man noch ein paar Eier anfängt, welche dann noch stocken sollen – so dass die Suppe dann servierbereit ist. Ein Rezept, was für mich doch auch lecker klingt, aber eben auch nicht alltäglich ist.

Im nächsten Kapitel werden Suppen-Rezepte vorgestellt, die man aufgrund der Brühengrundlagen dann kochen kann, so eine französische Zwiebelsuppe, eine rote Thai-Currysuppe mit Rind, Laxsoppa (schwedische Fischsuppe) oder auch eine Suppe aus gerösteten Tomaten mit Basilikumöl.

In der Kategorie Eintöpfe und Schmorgerichte finden sich dann Rezepte für ein Stifado, Schweinegeschnetzeltes mit Steinpilzen und Pappardelle sowie für einen asiatischen Gemüseeintopf mit Reisnudeln.

Unter „Reis und Getreide“ gibt es eine tolle Auswahl, hier findet man Rezepte wie für das klassische Risotto alla Milanese (ich bleibe bei „das“ Risotto und nicht „der“ Risotto“), für Grillhähnchen mit Zitronen-Couscous und Rote-Bete-Risotto mit Ziegenkäse. Die Gerichte sehen auch farblich immer wieder toll aus – kräftige Farben manchen wirklich Lust auf mehr!

Als letztes Kapitel gibt es eine kleine Übersicht an Saucen, wie z.B. der Sauce bordelaise oder auch einer Avgolemono-Sauce (Hühnerbrühe mit Eiern sowie Zitronensaft). Anschließend folgt das alphabetische Register nach Zutaten (d.h. Rote-Bete-Risotto mit Ziegenkäse findet man sowohl unter „R“ als auch unter „Z“).

Mit hat dieses Kochbuch wirklich gut gefallen – bzw. das tut es auch immer noch. Die Grundrezepte sind gut verständlich, natürlich sind es schon spezielle Zutaten, für eine frische, gute Brühe braucht es die jedoch auch (ich habe z.B. solches Fleisch bzw. das verschiedene Gemüse nicht immer so zuhause) – und lohnt sich dann auch. Die Verwendung der Brühen als Grundlage für weitere Rezepte finde ich toll – auch allein die Möglichkeiten, die hier so aufgeführt sind. So bekommt ein Couscous gleich einen leckeren Grundgeschmack, den man dann ja noch verfeinern kann. Ich freue mich schon drauf, wenn ich bald mal wieder eine Brühe koche, man soll hier die Brühen ja recht lange kochen, da ich einen Schnellkochtopf verwende, der mit Druck „arbeitet“, werde ich vielleicht nicht ganz so lange alles kochen wie es angegeben ist (12-24 Stunden sind angegeben!). Aber ich weiß auch, dass ich hier immer mal wieder was ausprobieren und variieren werde.

Für dieses interessante Kochbuch mit tollen Grundrezepten und wirklich kreativen Weiterverwendungs-Rezepten spreche eine Empfehlung aus und vergebe 5 von 5 Sternen.