Macht Lust aufs Ausprobieren

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Ein Kochbuch, das sich ganz selbstgemachten Brühen widmet? Das hat mich sehr neugierig gemacht.

Aufmachung
Das Cover ist ansprechend, das Bild gibt schon eine gute Einstimmung auf den Inhalt. Das Einzige was mir nicht so gefällt, ist der Untertitel „Powerfood“, aber dieser ist vermutlich dem aktuellen Trend geschuldet, einzelne Lebensmittel zum „Superfood“ zu erklären. Die Fotos sind alle sehr gelungen, und zu fast jedem Rezept gibt es ein eigenes Bild.

Aufbau:
Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Die Einführung umfasst Wissenswertes zu selbstgemachter Brühe, was es für unterschiedliche Brühen gibt, welche Nährstoffe sie enthalten und ihren gesundheitlicher Nutzen.

Dann folgen die Rezepte für die einzelnen Brühen. Insgesamt werden zehn verschiedene Brühen vorgestellt. Die Klassiker wie Rinderknochen- und Markknochenbrühe, Hühnerbrühe, Gemüsebrühe, Fischbrühe und dazu noch Schweinshachsenbrühe, Wildgeflügelbrühe, Krustentierbrühe und Zwiebelgemüsebrühe. Jeder Brühe sind dabei 4 Seiten gewidmet, mit einer detaillierten Beschreibung der Zubereitung, wofür man sie am besten verwendet usw. Durch eine Farbkennzeichnung kann man nachher bei den Rezepten direkt erkennen, welche Brühe dafür am besten verwendet wird.

Die Rezepte
Es werden Rezepte für Suppen, Eintöpfe und Schmorgerichte, Reis und Getreide, sowie Saucen vorgestellt.
Die Rezepte sind sehr übersichtlich sie gehen jeweils über eine ganze Seite. Unter jedem Rezept gibt es einen Abschnitt „Probieren Sie doch einmal...“ in dem eine oder mehrere Variationen vorgeschlagen werden.

Praxistest:
Ich habe mehrere Brühen nachgekocht. Die Zubereitung ist einfach aber langwierig, da die meisten Brühen 12 – 24 Stunden vor sich hinköcheln sollen. Sehr schön finde ich, dass es noch „eine zweite Gemüsebrühe“ nämlich die Zwiebelgemüsebrühe gibt, die tatsächlich sehr gut zu Gerichten mit Bohnen und Hülsenfrüchten passt.
Die Rezepte reichen von Klassikern wie „Erbsen-Speck-Suppe“ und Gulsch, bis zu exotischeren Varianten, wie „Thailändischer Muscheltopf mit Nudeln“ oder „Fasanen-Steinpilz-Risotto“. Generell finde ich die meisten Rezepte sehr ansprechend, bei einigen wüsste ich aber nicht direkt, wo ich die Zutaten herkriegen sollte. So braucht man z.B. für die Wildgeflügelbrühe 2 kg küchenfertige Wildvögel und für die Krustentierbrühe 1kg Schalen von Krustentieren.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wer auf Fertiggerichte verzichten möchte oder den künstlichen Geschmack von Instant-Brühe satt hat, findet hier viele Anregungen. Für einige der Brühen muss man allerdings viel Zeit einplanen (Kochzeit, nicht Arbeitszeit). Am besten gefallen haben mir die „Probieren Sie doch einmal...“-Abschnitte zu jedem Rezept und dass sich die Rezepte nicht nur auf Suppen und Eintöpfe beschränken. Das Buch macht Lust aufs Ausprobieren.