Über Freundschaft, Mut und Erkenntnisse

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sasa_moon_9 Avatar

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„Was ist los mit mir? Hast du dich das schon mal gefragt? Mach das lieber nicht. Das ist die Art Frage, die an einem rüttelt wie Herbststurm an einer gerade geschlüpften Eiche. Eine Frage, die einen mit ihrer Kraft umwerfen kann.“ (S. 44)

Diese Geschichte wurde mir von einer lieben Freundin empfohlen. Sogleich angefangen, konnte ich nicht aufhören, über Jonny Ameise und seine beste Freundin, Butz, zu lesen. Es ist eine herzliche Geschichte, die deutlich macht, dass Makel und Unterschiede keine Schwächen sind oder etwas, wofür man sich schämen sollte. Stattdessen sind es Chancen und Möglichkeiten!

Das Cover: Die ausgewählte Farbpalette gefällt mir sehr gut. Ein dunkles Blau und dazu knalliges Orange harmonieren in meinen Augen immer hervorragend. Gleichzeitig muss ich jedoch sagen, dass ich manche Illustrationen deutlich ansprechender finde als das Gewand des Buches. Es ist niedlich und bildet die wichtigsten Elemente der Geschichte ab, jedoch ist es nicht mein liebstes Bild zur Geschichte.

Die Handlung: Erlebt mit Jonny Ameise und seiner besten Freundin Butz ein großes Abenteuer! Jonny erträgt es langsam bei den Ameisen nicht mehr. Er ist größer als alle, kann weniger tragen und wird ausgeschlossen von ihnen, aufgrund seiner Unterschiede. Butz, die einzige Ameise, die nicht arbeiten möchte, beschließt daraufhin mit ihm fortzugehen. Grund dafür ist auch die Krankheit „Brummps“, die bei Jonny diagnostiziert wurde und ihn zum Brummen bringt. Doch Brummps bietet ihm auch zuvor ungeahnte Möglichkeiten…

Meine Meinung: Diese Geschichte verspricht kurzweilige Lesestunden, die nicht nur Unterhaltung bieten, sondern auch in die Tiefe gehen. Jonnys unermüdliche Freundlichkeit und seine Bemühungen dazuzugehören, waren stets zu spüren. Umso schmerzlicher war die Ausgrenzung der anderen Ameisen, die ihn aufgrund seiner Unterschiede nicht in ihre Kreise aufnehmen wollen. Doch auch Butz Ängste fand ich sehr realistisch und greifbar thematisiert. Das Buch behandelt ernste Themen, die gekonnt in die Geschichte eingeflossen sind, ohne ihr die Leichtigkeit zu nehmen. Das Einzige, was mir teilweise Probleme bereitete, war der Schreibstil. Die Geschichte wird aus der Sicht eines stillen Beobachters erzählt, der mit vielen humoristischen Kommentaren durch die Geschichte führt. Ich musste an vielen Stellen grinsen und wurde gut unterhalten. Gleichzeitig stolperte ich jedoch auch über manche Sätze. Ich brauchte lange, um mich an den Schreistil zu gewöhnen. Ebenso gab es viele lange und komplizierte Fachwörter. Wie sollen die Kinder diese verstehen? Auf der anderen Seite könnten sie auch für einige Lacher bei den jungen Leser:innen sorgen und Neugier wecken.

Die Illustrationen: Am Anfang war ich etwas misstrauisch, ob die alleinige Nutzung von Blau und Orange über das gesamte Buch funktionieren würde. Doch ich wurde eines Besseren belehrt: Ich hätte es mir hinterher nicht anders vorstellen können! Bea Davies schafft es, Räumlichkeiten und Schatten mit sehr simplen Farbaufträgen, Oberflächen und Techniken zu schaffen. Teilweise haben mich ihre Bilder an Drucke erinnert. Doch auch Tupftechniken mit einem Schwamm konnte ich entdecken. Es ist sehr vielfältig und trotzdem simpel gehalten – wirklich bemerkenswert. Ebenso konnte mich begeistern, wie viel Ausdruck die Ameisen in ihren Gesichtern trugen. Mit Mimik wurde gekonnt umgegangen und ich hatte wirklich das Gefühl, dass die Figuren lebendig wurden. Wirklich außergewöhnlich und erfrischend!

Fazit: Brummps konnte mich sehr gut unterhalten. Aufgrund des Schreibstils vergebe ich hier 4/5 Sternen und eine klare Leseempfehlungen! Ein Bilderbuch, welches alle Generationen anspricht!