Sehr schräger, ein wenig klamaukiger Provinzkrimi

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insel Avatar

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Der zweite Bürgermeister von Strunzheim wird tot in einem Fischkasten am Weiher aufgefunden. Hauptkommissar Bülent Rambichler wird mit der Ermittlung betraut,obwohl er eigentlich größtmöglichen Abstand von seinem Heimatdorf halten möchte. Während er mit den Ermittlungen eher widerwillig und sehr unkonventionell startet, erfahre ich als Leser eine Menge über die fränkische Lebensart, die Sprache und lerne sehr viele unterschiedliche, charismatische Protagonisten kennen.

Der Krimi gestaltete sich für mich durch den Dialekt ein wenig schwierig, wobei ich mich seitenweise mehr an ihn gewöhnte. Schwerer tat ich mich mit den Protagonisten selber, denn keiner ist mir während des Lesens so wirklich nahe gekommen. Bülent selber erschien mir schon arg hinterwäldlerisch, seine Kollegin Astrid war zwar netter, aber ich fragte mich die ganze Zeit, was sie selber an Bülent fand. Ich konnte auch dem Haschkonsum nicht besonders viel abgewinnen, aber fand ihn bezüglich der sonstigen Spießigkeit, die nach außen getragen wurde, in Form von Festen, Gebräuchen und Kleidung, herrlich schräg. In Strunzheim spielen fast alle eine Rolle für die Außenwahrnehmung - jeder auf seine Weise.
Die Spannung des Krimis war gemächlich und passte nach Strunzheim.

Das Ende überraschte mich positiv, jedoch konnte es mich nicht mit den in meinen Augen überzeichneten Protagonisten und Ereignissen versöhnen.

Vielleicht muss man die Gegend kennen oder dort wohnen, um mit Bülent Rambichler und seinen Fällen richtig warm zu werden:
Von mir deswegen leider nur drei Sterne....