amüsanter türkisch-fränkischer Provinzkrimi

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leseeule_8_9 Avatar

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Inhalt:

Bülent Rambichler, Sohn eines türkischen Vaters und einer fränkischen Mutter, ist Hauptkommissar in Nürberg und ein Schreibtischhengst wie er im Buche steht. Er hatte noch nie einen Außeneinsatz und dementsprechend auch nie einen Fall selbst gelöst. Und an diesem Zustand soll sich nichts ändern wenn es nach ihm ginge. Aber da hat er die Rechnung ohne seinen Vater Erkan Rambibichler und seinen Chef Köhl gemacht.

Als in seinem Heimatort Strunzheim die Fleischereifachverkäuferin Kerstin, auch die Gelbwurst-Pflunzn genannt,gewaltsam zu Tode kommt, werden er und seine Assistentin Astrid Weber mit dem Fall betraut. Worüber er alles andere als begeistert ist. Und kaum ist er in seiner Heimat angekommen, ist er mittendrin im dörflichen Wahnsinn. Kennt er doch die Dorfbewohner und ihre Schrulligkeiten nur zu gut. Als jedoch sein ehemals bester Freund unter Verdacht gerät, muss Bülent sein ganzes ermittlerisches Können aufbringen, um den Fall zu klären.

Meine Meinung:

Ein amüsanter, humorvoller türkisch-fränkischer Provinzkrimi. Der Schreibstil der Autorin Anja Bogner ist leicht und flüssig, gespickt mit fränkischen Wörtern, die sogleich "übersetzt" werden. Anschließend gibt es ein Glossar „Fränkisch für den Hausgebrauch“, welches sehr hilfreich ist.

Das Ermittlerduo Bülent und Astrid waren mir von Anfang an sympathisch. Aber auch die anderen Protagonisten haben meine Sympathien errungen, trotz ihrer Schrulligkeit, Verbohrtheit und manchmal auch Beschränktheit. Der Leser bekommt einen sehr guten Einblick in das Dorfleben. Der Fall spielt eher eine Nebenrolle und zeigt zum Schluss eine überraschende Auflösung, die keine Fragen offen lässt.

Alles in allem ein wundervoller Provinz-Krimi. Ich hoffe es gibt ein Wiedersehen mit Bülent und Astrid. Und auch der verschrobenen Dorfbevölkerung, die mir richtig ans Herz gewachsen ist.

© Lilia Kiefer