Mord im schönen Frankenland

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Handlung:
Bülent Rambichler, der Nürnberger Hauptkommissar, ist wenig erpicht darauf Mordfälle aufzuklären. Viel lieber macht er Dienst nach Vorschrift, kümmert sich um die Akten und den Papierkram der Kollegen. So würde er am liebsten bis zu seiner Pensionierung weiter arbeiten und die Ermittlungen seinen Kollegen überlassen. Doch als in Bülents Heimatort, Strunzheim, die Leiche der toten Fleischfachverkäuferin, Kerstin Rumsler, gefunden wird ändert sich alles. Bülents Vater, seines Zeichens Türke, vorzeige Franke und Anwärter für den Gemeinderat, kontaktiert Bülents Chef und überzeugt ihn Bülent den Fall zu übergeben. Ihm würd das mit Sicherheit viel Publicity und zusätzliche Wählerstimmen einbringen und auch Bülents Assistentin, Astrid, ist hoch erfreut, dass es endlich waschechte Ermittlungsarbeit für sie zu erledigen gibt. So bleibt dem Ermittlerduo nichts anderes übrig als wohl oder übel den Fall zu übernehmen und für Bülent gilt es nun seinen ersten Fall zu lösen.

Persönliche Meinung:
Wird ganz objektiv der Fall um die ermordete „Gelbwurst-Pflunzn“ betrachtet, so handelt es sich hierbei kriminalistisch gesehen wohl eher um ein Leichtgewicht. Die beiden Ermittler gehen nach und nach den einzelnen Hinweisen nach und können den Fall am Ende ohne unerwartete oder atemraubende Wendungen lösen. Da es jedoch der erste Fall für Bülent und Astrid ist und auch viele Hintergrundinformationen über die beiden Ermittler mitgeteilt werden müssen ist dies durchaus verständlich. Bülent, der Sohn eines türkischen Wunsch-Kommunalpolitikers und einer fränkischen Hausfrau, legt großen Wert auf Körperpflege und würde am liebsten die Zeit bis zu seiner Pensionierung gemütlich an seinem Schreibtisch absitzen. Astrid seine junge und hoch motivierte Assistentin will jedoch endlich an einem echten Fall ermitteln und nicht nur die Akten der Kollegen wälzen. Zusammen ergeben sie ein sehr schönes Ermittlerpaar, das trotz Bülents Vorliebe für Saurezipfel und Astrids Yogischen Lebensstil wunderbar zusammenpasst. Nun zum Provinzanteil des Buches. Alle Charaktere passen Hervoragend in das sonst so idyllische Bild von Strunzheim. Von den alten Möchtegern-Ermittler-Zwillingen, über die ruppigen Wirtsleute bis hin zum reichen Bauunternehmer. Der Dialektanteil ist angemessen und ein Glossar am Ende, sowie Erläuterungen am Ende der Seiten sorgen stets für Klarheit. Insgesamt würde ich das Buch eher als Krimikomödie beschreiben, da es zahlreiche Momente gab, an denen ich nicht anders konnte, als laut loszulachen und obwohl die Ermittlungen nicht übermäßig spannend waren, konnte ich nicht anders, als das Buch in kürzester Zeit zu Ende zu lesen.

Fazit:
„Bülent Rambichler und die fliegende Sau“ ist ein gelungener Serienstart und unterhaltsamer Provinzkrimi, den ich jederzeit besten Gewissens weiterempfehlen kann. Ich bin schon sehr gespannt welche Fälle die Spezialeinheit „Landfrieden“ in Zukunft erwarten.