Sehr spannend und überzeugend: Bühlerhöhe

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Das Coverbild passt ausgezeichnet zu der Ära Adenauer, der Buchtitel ist der Name des hauptsächlichen Handlungsortes, eines tatsächlich existierenden namhaften Hotels im Schwarzwald, in welchem der Altbundeskanzler Dr. Konrad Adenauer Anfang/Mitte der Fünfziger Jahre mehrmals seinen Urlaub verbrachte, und passt demzufolge ebenso gut.
Die spannende und angenehm lesbar erzählte Geschichte spielt zur Zeit der Beratung über das geplante Wiedergutmachungsgesetz, welches aus unterschiedlichen Gründen sowohl in der jungen Bundesrepublik Deutschland als auch im gerade gegründeten Staat Israel Gegner hatte. Im Nachwort erzählt die Autorin, wann sie warum von den tatsächlichen historischen Gegebenheiten abwich, der Roman wirkt aber so authentisch, dass man den Eindruck gewinnt, alles könne so oder so ähnlich wirklich statt gefunden haben.
Adenauer selbst taucht erst spät auf und spielt nur eine Nebenrolle. Der Leser erlebt die Vorbereitungen für seinen Besuch, die vor allem zwei sehr unterschiedlichen Protagonistinnen obliegen, einer recht exzentrischen Hausdame namens Sophie Reisacher und einer gewissen Rosa Silbermann, die einst als Kind dort mit ihrem Großvater während der Ferien verweilte, jetzt in Israel lebt und vom dortigen Geheimdienst abgestellt wurde, um ein Attentat auf den Kanzler zu verhindern. Nicht nur diese beiden haben in den vergangenen Jahren Schweres durchmachen müssen, was sie auch heute noch prägt...
Zum mich hochzufrieden zurücklassenden Schluss gab es noch eine überraschende Wende. Neben dem bereits erwähnten Nachwort werden am Ende noch weitere interessante Informationen zum Thema geliefert.
Voller Sternenhimmel für die Bühlerhöhe!