spannender Nachkriegsroman

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Brigitte Glaser entführt in die Welt der 1950er Jahre mit all ihren Nachkriegswirren und –wundern und auch in die Welt der Lügen und Intrigen. Sie lässt diesen Roman um ein Attentat auf Konrad Adenauer seitens der Irgun-Bewegung kurz vor der Verabschiedung des Wiedergutmachungsgesetztes, auf der Bühlerhöhe, einem erstklassigen Hotel im Schwarzwald, spielen. Die Protagonistin Rosa, die eigentlich schon längst nach Israel ausgewandert ist und im Kibbuz mit ihrem Sohn völlig aufgeht, soll ihren ersten Auftrag als Agentin ausführen und Adenauer schützen. Auf der Bühlerhöhe, wo sie als Kind die Sommerferien mit ihren Eltern, der Schwester und dem Großvater verbrachte, lernt sie ihren Partner Ari kennen. Doch dieser verschwindet immer wieder. Zusätzlich spioniert ihr die Hausdame, die ganz eigenen Zielen hinterherjagt, hinterher und bringt Rosa aus dem Konzept.
Glaser schreibt spannend und verrät auf ihren über 400 Seiten nie zu viel, so dass man bis lange nicht ahnt, wohin die Reise geht. Dabei versteht sie es auch im schwarzwälder oder rheinländischen Dialekt zu schreiben und verleiht ihren Dialogen mehr Leben und Interesse. Ihr Roman wirkt gut recherchiert und ausgearbeitet, wodurch sie trotz eines so komplexen Themengebietes eine sichere Grundlage für ihren Roman schafft. Glaser gelingt es Liebes- und Trauergeschichten in ihren Roman einzuweben, die sich nicht im Kitsch verlieren und so zusätzliche Spannung verleihen.
Das Buchcover ist natürlich und schön gehalten, verrät jedoch nicht zu viel. Ein gelungenes Buchcover für ein gelungenes Buch.