Spannung fehlt

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rafiki Avatar

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Nach dem Klappentext und dem Cover hatte ich eine ganz andere Geschichte, als die, die ich nun gelesen habe, erwartet. Ich dachte die zwei Frauen würden in ihrer Rolle als Frauen ihrer Zeit, die sich in einer Männer dominierten Welt durchsetzten müssen, auszeichnen. Im Grunde waren die drei Frauen, aus deren Sicht die einzelnen Kapitel verfasst sind, einfach nur Personen, die in eine Geschichte verstrickt sind. Auch habe ich damit gerechnet, dass Adenauer viel mehr in Erscheinung tritt. Tatsächlich war er nur eine Figur, die ab und zu durch die Hotelangestellten und das Sicherheitspersonal erwähnt wurde, aber nicht direkt in Erscheinung tritt.

Des Weiteren sind sehr viele Figuren in die Geschichte involviert, sodass der Leser sich zunächst einen Überblick verschaffen muss. Zudem wird der Geschichte durch die vielen Figuren ihre Intensität genommen.


Da ich das Hotel Bühlerhöhe zuvor nicht kannte, habe ich es gegooglet und war sehr überrascht wie imposant dieses ist. Sprachlich kommt dieses große, schicke Hotel mit Charakter gar nicht zur Geltung.

Der Schreibstil ist zwar leicht zu lesen, jedoch zieht sich die Geschichte sehr zäh dahin. Lediglich zum Ende hin, lassen die Seiten sich relativ schnell lesen. Besonders spannend oder unerwartet ist das Ende jedoch nicht. Im Allgemeinen habe ich einen Spannungsbogen in diesem Buch sehr vermisst.

Spannenden Situationen werden nicht direkt beschrieben, sodass der Leser diese nicht miterleben kann, sondern erst im Nachhinein durch die Figuren in Erzählungen davon erfährt. Spannung die es geben könnte, wird somit genommen.

Alles in allem inhaltlich ein interessantes Buch. Denn der Leser erfährt historische Bezüge, wie die des Wiedergutmachungsgesetztes. Auch kann man in Ansätzen heraushören, wie das Leben für Juden in der Nachkriegszeit sein konnte. Die Ausführung dieser Inhalte hat mir leider weniger gefallen, da einfach die Spannung gefehlt hat.