Ein vielschichtiger (Kriminal-) Roman

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Eingebettet in das Thema Rechtsextremismus in der Gesellschaft und der Polizei („Die Polizei, das Spiegelbild der Gesellschaft“) handelt die Geschichte auch von Menschen die sich nach einem plötzlichen Ereignis vom bisherig verlaufenden Leben verabschieden und sich neu zurechtfinden müssen. Daher sehr passend das Cover das zum einen eine zerbrochene Flasche zeigt, die dem Hauptprotagonisten sein linkes Auge kostete als auch der Scherbenhaufen der nach einem plötzlichen Schicksalsschlag vor einem liegt. Bullauge ist ebenso zweideutig: Vordergründig als des „Bullen“ verlorenes Auge als auch das runde Fenster eines Schiffs das der Beobachtung dient. Zunächst zeigt es nur ein schwarzes Meer. So zumindest im Buch erwähnt.
Aber nun zum Inhalt: der ältere Polizeihauptmeister Kay Orleander wird bei einer rechtsgerichteten Demonstration sogenannter „Spaziergänger“ von einer Flasche im Gesicht getroffen und erblindet am linken Auge. Halb genesen ermittelt er privat und trifft auf die verdächtige 61jährige ehemalige Apothekerin Silvia Glaser, die durch einen vor kurzem erlittenen Fahrradunfall ebenfalls erheblich verletzt wurde und seitdem auf einen Gehstock angewiesen ist. Sie müssen zurück ins Leben finden. Langsam baut sich zwischen Beiden so etwas wie Vertrauen auf. Bedauerlicherweise ist die Frau in rechtspolitischen Fänge hineingezogen worden. Sie hat Hinweise auf einen Anschlag, die sie nicht mittragen kann. Der versehrte Polizist soll ihr helfen aus den rechtsnationalen Szene auszusteigen und den Anschlag zu verhindern.
Durch kurze Lebensrückblicke setzen sich Puzzleteile zusammen die dem Leser Einblicke des bisherigen Lebens der Protagonisten geben. Unterhaltsam mit vielen tiefgründigen und teils komischen Begegnungen machen das Buch zu einem bleibenden Leseerlebnis. Am Ende kommt es zu einem Showdown, etwas überraschend aber immer stimmig.