Eine Reise ins Ungewisse

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2911robbe Avatar

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Zum Inhalt:
Kay Oleander, Polizist, wurde im Einsatz auf einer Demo von einer geworfenen Flasche getroffen. Die Folge: der Verlust seines linken Auges. Vom Dienst freigestellt, weiß er nicht so recht, was er mit sich anfangen soll. Eines Tages trifft er auf Silvia Glaser, ehemalige Apothekerin, die unter den bleibenden Schäden eines Fahrradunfalls leidet. Beide scheinen nur so aufeinander gewartet zu haben. Und doch ist es eine ungeheuerliche Geschichte, die die beiden verbindet.

Zunächst plätschert die Geschichte zwar etwas schwerfällig dahin, dennoch nimmt sie langsam Fahrt auf und endet in einem absolut unterwarteten Schluss. Mit jeder Seite zog mich das Buch mehr in seinen Bann, obwohl es ja wirklich alles andere als ein Thriller ist.

Wer hier einen Thriller erwartet, der einen atemlos zurücklässt, der wird wohl enttäuscht werden. Friedrich Ani hat ein Buch geschrieben, das von den leisen Tönen lebt. Wir erfahren, was es bedeutet, aus dem Leben gerissen zu werden und ganz und gar den Halt zu verlieren. Besonders Kay Oleanders Schicksal und Gedankenwelt wurde von Ani hervorragend herausgearbeitet. Sein Schreibstil untermalt Oleanders Gemütszustand umwerfend gut.

Auch wenn dieses Buch eigentlich nicht in mein Beuteschema passt, habe ich die Lektüre sehr genossen. Es war fesselnd, ohne körperlich brutal zu sein und die Einblicke in die Psyche der Hauptfiguren gefiel mir sehr!