Geschundene Seelen

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martinchen Avatar

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Kay Oleander ist Polizist. Bei einer Demo wurde er von einer Flasche getroffen und verlor sein linkes Auge. Er sucht und findet Kontakt zu Silvia Glaser, die als Tatverdächtige in Frage kommt. Sie wurde durch einem durch Polizisten herbeigeführten Fahrradunfall verletzt und hat eine Behinderung zurückbehalten.

Friedrich Ani, Jahrgang 1959, schreibt nicht nur Romane, sondern auch Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Er wurde mehrfach ausgezeichnet.

Das Cover weist mit der zerbrochenen Flasche weist sehr deutlich auf den Inhalt hin. Der Titel erklärt sich im Roman.

Den neuen Roman von Friedrich Ani wollte ich unbedingt lesen, klingt doch der Klappentext sehr spannend. Sein Protagonist Kay Oleander geht nach dem Verlust seines Auges durch alle Tiefen, die eine solche Verletzung vermutlich mit sich bringt. Sein Leben hat sich völlig verändert, denn seine bisherige Tätigkeit kann er nicht mehr ausüben. Sehr detailliert beschreibt Friedrich Ani Oleanders Zustand. Silvia Glaser, genannt Via, ist durch die Folgen des Unfalls ebenfalls gezeichnet, was Ani ausgezeichnet beschreibt. Dennoch bleibt sie für mich eher im Ungefähren, auch, was ihre Kontakte in die rechte Szene betrifft.

Im ersten Teil steht Oleander und der Umgang mit seiner Verletzung im Vordergrund, im zweiten Teil nimmt der Roman Fahrt auf, als es um ein geplantes Attentat geht. Das Ende ist absolut folgerichtig und stimmig.

Es ist ein typischer Ani-Roman, denn er beherrscht die Sprache virtuos. Es werden viele Fragen aufgeworfen, die zum Nachdenken anregen.