Bullen und Schweine

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raschke64 Avatar

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Kommissar Wolf aus München fährt in die Provinz Niederbayern, um dort bei der Lösung eines Mordfalls zu helfen. Dabei werden anfangs alle Klischees bedient, die man so im Kopf hat zwischen Großstadt und Land. Aber es stellt sich schnell heraus, dass der Kommissar selbst aus der Gegend stammt und sich vor 20 Jahren in die Stadt flüchtete. Der Mordfall interessiert ihn nur, weil die Ehefrau des Ermordeten seine frühere Freundin war. Das Buch beginnt mit dem Auffinden ihres Mannes in einem Sarg für Schweine und einem ganz witzigen Dialog. Leider bleibt dieser Dialog über weite Strecken das einzig Witzige. Die Klischees sind total überhöht und anfangs dachte ich, dass es wohl eher eine Krimi-Komödie wird. Aber leider nicht – je weiter ich las, desto mehr hatte ich das Gefühl, in einem Moor zu waten oder gegen eine Gummiwand zu lesen – zäh, zäh, zäher! Keine der Figuren ist auch nur ansatzweise sympathisch – und die, die das werden könnten, sterben bald. Die Ermittlungen des Kommissars (wenn man das überhaupt so nennen kann) sind irgendwie lustlos und enden in endlosen Saufgelagen diverser alkoholischer Sorten, Selbstbemitleidungen, Psychosen und Phobien. Und das über so viele Seiten hinweg, dass ich mehr und mehr die Lust verlor. Erst im letzten Drittel des Buches gibt es eine Handlung, einen Fortgang der Geschichte und die Möglichkeit, das ganze etwas flüssiger zu lesen. Insgesamt ist das Buch eher eine Enttäuschung und nur mit viel gutem Willen bekommt es von mir 2 Punkte.