Der Bulle als Schwein

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annabelle Avatar

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Im Mittelpunkt des Romans steht der Münchner Kommissar Konrad Wolf. Gebürtig aus Niederbayern stammend, ist er vor zwanzig Jahren in die Großstadt gezogen. Aufgrund seines sensiblen Naturells ist für ihn ein Leben als Bauer undenkbar gewesen. Zurückgelassen hat er damals seine Jugendliebe Klara, die dann den Unterrnehmer und Futtermittelproduzenten Richard Plochinger geheiratet hat. Dieser ist nun Opfer eines Mordanschlags geworden, nach alter Metzgermanier umgebracht und in einem Schweinesarg eines Mastbauern abgelegt worden. Wolf interssiert sich für diesen Fall und darf den ortsansässigen Kollegen bei ihren Ermittlungen über die Schulter schauen. Doch er ermittelt selbst in diesem Fall. Bei einem Teffen mit Klara wird diese vor seinen Augen erschossen, er gerät selbst unter Verdacht und so wird aus dem Jäger ein Gejagter.

Verdächtigte gibt es in diesen Mordfällen genug, es treten immer mehr unterschiedliche Charaktere auf den Plan, es gibt gar eine Verbindung zur osteuropäischen Mafia - so scheint es wenigstens auf den ersten Blick. Die Ideen zu den Figuren des Buches sind nicht neu, die Handlung nicht immer nachzuvollziehbar. Die neurotischen Störungen Wolfs stehen manchmal zu sehr im Vordergrund, andere  Figuren bleiben eher farblos.

Gefallen hat mir die Sprache, einige Sätze könnte man sich in eine Zitatensammlung schreiben. Auch die Bescheibung des Aufenthalts in Prag haben mir gefallen, da gut recherchiert. Wer die Prager Altstadt kennt, weiß wovon der Autor spricht. Das Ende des Buchs und somit die Lösung erscheinen mir jedoch etwas weit hergeholt. Ein durchgeknallter Polizist (Bulle) entspuppt sich als das Schwein.

Die Leseprobe versprach mehr als das Buch dann gehalten hat. Auch wenn sich ein paar Fehler eingeschlichen haben und das Buch Schwächen zeigt - ich habe es gerne gelesen.