Kein Sprengstoff, nur ein laues Lüftchen

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
melange Avatar

Von

Zum Inhalt: Der Münchener Kommissar Konrad Wolf kehrt in seine niederbayerische Heimat zurück, weil der Gatte seiner Jugendfreundin ermordet in einem Schweinesarg aufgefunden wurde. Durch seine Einmischung in die Polizeiarbeit der heimischen Kollegen wird er in ein Verbrechen ungeahnten Ausmaßes verwickelt.

Zum Cover; Ein Sarg in der Grube, dessen Farbe (schweinchenrosa) auf den unkonventionellen Inhalt schließen lässt.

Mein Eindruck: Nach einem interessanten Einstieg, der auf einen humorvollen Roman mit Heimatflair und Tiefgang hoffen ließ, verflachte "Bullen und Schweine" zusehends. Vielleicht wollte der Autor seinen Figuren Doppelbödigkeit und Tiefe verleihen, heraus kam jedoch eine unausgegorene und zutiefst unsympathische Ansammlung von Leuten, deren Ableben und sonstige Missgeschicke gänzlich kalt ließen. Auch einige Schlussfolgerungen Wolfs schienen mehr vom Himmel gefallen, als auf Ermittlungsergebnissen fußend. Dadurch, dass das Handeln der Figuren so fremd blieb, wollte sich auch keine Optik einstellen, - die Protagonisten blieben gänzlich diffus. Einzig die Passagen mit Rosi (Frau des heimischen Kollegen) und Butzi (Schlachtkuh) wussten in Ausarbeitung und Farbenfreude zu überzeugen. Hier offenbarte sich erzählerisches Können.

Fazit: Nicht wirklich fesselnder Heimatkrimi mit zu kleinen Einsprengseln von Humor. Zu viel Drama, zu viel schlechte Laune. Zwei Sterne für Rosi und Butzi.