Solider Krimi mit einigen Schwächen

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Kommissar Konrad Wolf kehrt nach langer Zeit in seine Heimat in Niederbayern zurück, um den Mord an dem Ehemann seiner ehemaligen Lebensgefährtin aufzuklären. Dieser wird in einem Sarg gefunden, der für tote Schweine gebaut wurde. Doch schnell wird klar, dass Wolf selber nicht weiß, ob er wegen dem Mord oder seiner Vergangenheit zurückgekehrt ist. Nichtsdestotrotz unterstützt Wolf den Kollegen Hartmann bei den Ermittlungen, welche von der polnischen Mafia bis zur Psychiatrie führen.

 Betrachtet man das Cover, ein rosa Sarg in einem dunklen Grab, den Untertitel „Kommissar Wolf rettet die Welt“, sowie das amüsante Zitat aus dem Klappentext „Ein wenig eine Pietät hat auch die tote Sau verdient“, erwartet man einen ironischen Krimi, der sich selbst nicht immer ganz ernst nimmt. Am Ende von „Bullen und Schweine“ muss man festhalten, dass das leider nicht gelungen ist. Man weiß irgendwie nicht, wohin die Reise eigentlich gehen sollte.

Spannung will nicht so recht aufkommen, ganz im Gegenteil, auf den ersten Seiten müssen wir uns erst mal durch diverse Macken des Herrn Wolf kämpfen, welche nicht immer ganz nachvollziehbar erscheinen.  Besonders die wirren Gedankengänge sind viel zu Sprunghaft und lassen den Lesefluss regelmäßig stocken. Dabei beginnt das Buch mit einem kurzen Prolog recht vielversprechend. Ein Mann liegt gefesselt in einer Scheune und glaubt zu wissen, dass ein Bombenanschlag kurz bevor steht. Genau so schnell, wie die Spannungskurve hier gestiegen ist, flacht sie aber auch wieder ab.

 Der Versuch, einen Anti-Helden zu schaffen, ist nicht ganz aufgegangen. Kommissar Wolf und seine merkwürdigen Verhaltensweisen nerven nach einer Weile und machen diesen Charakter zu einem der unsympathischeren des Genres.

 Eine Kaufempfehlung kann ich hier leider nicht aussprechen. Das Buch ist zwar ein solider deutscher Krimi, aber er sticht nicht aus der Masse heraus.