Humorvoll

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
borgeli Avatar

Von

Klappentext: Kriminalkommissar Holger Brinks wird mit einem Vermisstenfall betraut: Victoria Sommer, eine der drei Gründerinnen der "Smooth Sisters" - ein Smoothie-Startup kurz vor dem Durchbruch - ist verschwunden. Privatschnüffler Charlie Brinks soll derweil für eine alte Flamme deren Ehemann Robert beim Seitensprung ertappen und langweilt sich zu Tode.

Schnell wird dem Leser klar, dass die Sommer Schwestern und der Anwalt Robert Bergvogel direkt was miteinander zu tun haben. Und dass wohl die Fälle der beiden Brüder zusammenhängen. So tauschen sie sich über ihre Ermittlungen aus und nehmen die Fährten der Vermissten auf. Sehr gut fand ich, dass die beiden Brüder nicht überzeichnet waren: Der Kommissar Holger Brinks nicht als allwissender, superkorrekte Beamte mit perfekter Lebensplanung und ihm gegenüber der Halodri Charlie Brinks, der sich als Privatdetektiv gerne in Graubereichen bewegt und sein Leben nicht wirklich auf der Reihe hat. Nein, hier wird dies feiner dargestellt. Ihre Gegensätze sind klar, aber trotzdem ist ihr Umgang miteinander fair und führt dazu, dass sie sich gegenseitig bei der Herangehensweise zu ihren Fällen helfen können. Also ich fand die Entwicklung clever und witzig, die Auflösung hätte ich so nicht erwartet. Und mir hat der Humor in der Geschichte gefallen: viel Situationswitz ohne dumme Übertreibungen.

Einen Stern ziehe ich hier für die inkompetente Chefin ab. Als Krimileserin begegnet mir leider öfter ein solcher Vorgesetzter und das nervt mich richtig: inkompentent, rechthaberisch und ein richtig schlechter Chef. So leider auch hier. Es kann doch nicht sein, dass jemand von der Führungsebene einfach aus persönlicher Bekanntschaft heraus Ermittlungen und Verhöre einschränkt und zu freundschaflichen Events ummünzt. Beate Niermeyer, die sogenannte Quotenchefin, bremst den Kommissar bei seinen Ermittlungen aus und benimmt sich so, als wäre er eine Marionette.