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Atemloser Beginn

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marcello Avatar

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"Bunker Diary" handelt von dem 16-jährigen Linus, der an einem Sonntagmorgen auf offener Straße entführt wird. Er erwacht schließlich wieder in einem Bunker, aus dem es kein Entkommen gibt. Nach und nach folgen fünf weitere Kinder beziehungsweise Jugendliche. Zusammen versuchen sie nun einen Plan auszuhecken, wie sie diesem Martyrium entfliehen können. Schließlich beginnt der Entführer jedoch die Anwesenden gegeneinander auszuspielen und die Situation eskaliert.
In der Leseprobe ist man bei Linus, der im Bunker aufwacht. Er erkundert die Umgebung, stellt fest, dass es eine Küche gibt und 6 Zimmer. Er ist aber alleine. Linus kann sich auch erinnern, wie er entführt wurde. Er war Sonntagmorgens auf der Straße unterwegs, auf der Suche nach Resten der Partygäste des Vorabends. Da sah er einen Blinden, der zusätzlich mit einem Arm in der Schlinge versucht eine Tasche in einen Laster zu hieven. Linus bietet seinen Hilfe an, obwohl er von Sekunde zu Sekunde skeptischer wird. Schließlich wird er gebeten, die Tasche direkt hinter die Sitze zu legen und so muss Linus in den Wagen. Da ist es aber schon zu spät, denn er wird überwältigt. Nun ist er gefangen in einem Bunker, er bekommt nichts zu essen, der Aufzug kommt regelmäßig, aber stets ohne Fahrgast. Am dritten Tag jedoch entdeckt er ein neunjähriges Mädchen, das angelockt wurde, indem ein Polizist behauptete, dass ihre Mutter einen Unfall hatte. Jenny ist verängstigt und Linus versucht sie zu beruhigen. Gleichzeitig versucht er seine Theorie zu bestätigen, dass er entführt wurde, weil man mit ihm von seinem Vater Lösegeld erpressen will. Diesen har jedoch seit einem halben Jahr nicht gesehen und so ist es zweifelhaft, ob der Vater überhaupt auf eine Geldforderung eingehen würde. Da Jennys Eltern aber offensichtlich nicht reich sind, erkennt er, dass etwas anderes dahinter stecken muss. Während Jenny schläft, erkundet er wieder den Bunker und erkennt schließlich, dass sie gefilmt und abgehört werden. Linus rastet aus, denn er erkennt, dass die Situation viel schlimmer ist, als befürchtet.
Als Fan von Kevin Brooks war ich bei dieser Leseprobe sofort dabei und ich muss sagen, dass Lesegefühl, das ich stets bei ihm habe, hat sich sofort wieder eingestellt. Brooks Erzählweise lebt von den kurzen Sätzen, dem Präsens und beides zusammen lässt dich atemlos mitfiebern, wie es weitergeht. Die Geschichte an sich klingt nicht revolutionär, da ich bereits ein Jugendbuch mit einem ähnlichen Thema gelesen habe. Dennoch ist das kein Grund, "Bunker Diary" eine Chance zu geben, denn Brooks ist ein toller Erzähler, der einen immer wieder in die Abgründe führt und in die Dramatik, mit denen sich manche Jugendliche viel zu früh auseinandersetzen müssen. Wenn "Bunker Diary" das Niveau seiner Vorgänger erreicht, dann wird dies ein tolles Leseerlebnis!