Eingesperrt

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borabora Avatar

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Inhalt:

der 16-jährige Linus ist von zu Hause abgehauen und lebt auf der Straße. Eines Morgens trifft er auf einen angeblich blinden Mann, der Hilfe beim Beladen seines Autos benötigt, hilft ihm, und wird von ihm entführt. Er wacht in einem unterirdischen Bunker auf, in dem alles sechsfach anwesend ist: 6 Zimmer, 6 Gabeln und Löffeln, 6 Becher, 6 Teller. Das lässt vermuten, dass noch weitere Personen folgen werden und in der Tat kommen noch ein kleines Mädchen, eine junge Frau und drei Männer dazu. Sie kennen sich nicht und haben nichts gemeinsam. Anfangs glaubt Linus noch, dass er wegen Lösegeld entführt wurde und dass er nach ein paar Tagen vielleicht freikommen könnte, diese Hoffnung verflüchtigt sich allerdings. Am Anfang geht es den Gefangenen noch einigermaßen gut: sie haben es warm und haben zu essen. Nach dem ersten Fluchtversuch kommt die Bestrafung: kein Essen, Lärm und Kälte. Um so länger die 6 eingesperrt sind, desto größer werden die Konflikte. Diese werden verschärft durch die Bestrafungen und durch die Nachrichten vom Entführer.

Meine Meinung:
In seinem Zimmer hat Linus ein Notizbuch gefunden und notiert darin seine Gedanken und die täglichen Vorfälle. Als Leser erhält man so einen lebhaften Einblick in die Geschehnisse und identifiziert sich sofort mit Linus. Die Angst, die Langeweile, die Manipulationen und Bestrafungen, der Hunger, alles wird sehr einfach aber wirkungsvoll beschrieben und geht dem Leser unter die Haut. Im Vorwort erklärt der Autor, warum das Buch so verläuft, wie es das tut: man erfährt nichts über den Entführer und seine Motive, man erfährt quasi nichts über die Außenwelt (sucht die Polizei nach den Vermissten?), die Geschichte konzentriert sich auf ein paar Quadratmeter und auf 6 Menschen. Da man durch nichts abgelenkt wird, ist die Wirkung des Gelesenen umso größer. Ich habe das Buch an einem Abend gelesen, weil ich es kaum aus der Hand legen konnte, und es hat mich noch mehrere Tage verfolgt. Man fragt sich unweigerlich: was würde ich in einer solchen Situation tun ?
Ich lese oft Krimis und irgendwann ähneln sich die Geschichten. Bunker Diaries ist ganz anders und sticht aus der Masse heraus. Die Story ist spannend und beklemmend und absolut empfehlenswert. Allerdings finde ich das Thema für ein Jugendbuch doch recht heftig. Ich weiß nicht, ob jeder Teenager mit der Geschichte zurecht kommt. Aber für Erwachsene: TOP !