Befreiung mit Butter

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simone1711 Avatar

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Alles trieft vor lauter Butter. Eigentlich hatte ich das fette Milchprodukt und Japan bisher gar nicht so wirklich miteinander in Verbindung gebracht. Wenn ich Japan höre, denke ich an leichtes Sushi, an Miso und andere gesunde, kalorienarme Gerichte. Dass Butter zudem nicht gleich Butter ist, erfährt man auch schnell.

Rika, eine recht ehrgeizige Journalistin, möchte unbedingt Manako Kajii interviewen, die im Gefängnis ist und im Verdacht steht, drei Männern zu ihrem Ableben verholfen zu haben. Alle hat sie mit ihren Kochkünsten verführt und sich dafür aushalten lassen. Doch bisher hat Manako alle Anfragen abgelehnt. Ihre beste Freundin Reiko gibt Rika den entscheidenden Tipp - den Zugang zu finden über das einzige Thema, das Manako interessiert, nämlich Kochen.

Frauenfeindlichkeit und Bodyshaming sind große Themen in diesem Buch, neben der Butter. Eine Frau darf nicht zuviel wiegen, muss alles im Griff haben und misstraut wird ihr trotzdem. Alte Männer wollen versorgt sein, Hauptsache die Frau kann kochen, der Rest ist egal. Selbst ein netter Kerl wie Reikos Ehemann lästert darüber, wie Manako mit dieser Figur Männer verführen konnte.

Rika gerät immer mehr in Manakos Bann, aber sie entwickelt sich auch und streift starre Vorstellungen ab.

Insgesamt fand ich es trotz einiger Längen angenehm zu lesen.