Ein außergewöhnliches Buch

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im_lesehimmel Avatar

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Manako Kajii sitzt im Gefängnis, weil sie ihre Liebhaber umgebracht haben soll. Mit der Presse möchte sie nicht mehr sprechen. Sie fühlt sich missverstanden. Auch wenn sie sich hat aushalten lassen, so hat sie im Gegenzug auf höchstem Nivea gekocht und sich um die Männer gekümmert.
Der Journalistin Rika gelingt die Annäherung nur, indem sie sich auf eine von Manako angeleitete kulinarische Reise begibt. Nach und nach durchlebt sie eine Veränderung und je näher sie der Angeklagten kommen, um so ähnlicher wird sie ihr sowohl körperlich als auch im Geiste. Manako scheint Besitz von ihr zu ergreifen.
Schon bald kann auch ihre beste Freundin Reiko nicht widerstehen und sie versuchen gemeinsam Manokos Vergehen auf die Spur zu kommen.

Dabei werden die Gerichte, die Manoko Kaji gekocht hatte so detailliert beschrieben, dass man das Buch nicht hungrig lesen sollte.

In dem Buch geht es natürlich um wesentlich mehr als um Butter, eine Mörderin oder Kochrezepte. Es geht um Rollenbilder. Suchen Männer wirklich Profis und Frauen Lebenspartner?
Die Besuche im Gefängnis lassen Rika immer mehr an der Einstellung ihres Freundes und ihrer Beziehung zweifeln. Und auch alle anderen Beziehungen in ihrem Umfeld beobachtet sie kritisch und bewertet sie neu. Plötzlich fühlt sich ihr Leben nicht mehr richtig an und über den kulinarischen Genuss beginnt sie bewusster zu leben.

Für mich war es ein wunderbares Buch. Es gibt so viele Denkanstöße und greift Themen wie Freundschaft, Einsamkeit, Schuld und Zugehörigkeit auf.

Ob Manako Kaji schuldig ist oder nicht muss jeder Leser für sich herausfinden

Es ist ein sehr vielschichtiger und vortrefflicher Roman, in dem Gesellschaftskritik in einem Krimi verpackt wurde und eine unbedingte Leseempfehlung.