Hab mehr erwartet

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schokoflocke Avatar

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“ Neulich hab ich gelesen, dass Japanerinnen heute weniger Kalorien zu sich nehmen als unmittelbar nach dem Krieg.“

Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und später umgebracht haben soll, sorgt für eine große Empörung, weil sie dick ist. Wie konnte so unattraktive Person sich die Männer so um den Finger wickeln? Auch die Journalistin Rika ist von Manako fasziniert und um ein Interview zu bekommen lässt sie sich auf ein Spiel ein. Sie Besuch Manako mehrmals im Gefängnis, lässt sich von besonderen Gerichten erzählen, die sie dann später selbst probiert. Für Rika, die sich mit kochen nie beschäftigt hat, öffnet sich so eine neue und genussvolle Welt.
Obwohl ich die schräge asiatische Art Gesellschaftskritik zu verpacken sehr mag, mit diesem Buch hatte ich paar Schwierigkeiten. Schlankheitswahn, Esskultur und Frauenrolle in Japan - das sind durchaus interessante Themen und auch die Idee mit Rika und Manako fand ich gut, aber irgendwie konnte mich das Buch trotzdem nicht packen. Sehr schnell wirkte die Geschichte überladen, um zu verstehen, dass Essen viel mehr als Nahrung ist, braucht man keine vollständige Rezepte und das Wort Butter konnte ich irgendwann auch nicht mehr lesen. Kochen oder nicht kochen - das scheint keine Entscheidung zu sein, sondern Lebenseinstellung… Leider fand ich viele Meinungen verwirrend und mehr fehlte eindeutig eine klare Aussage. Mir war das alles viel zu schwammig und verworren. Definitiv nicht mein Buch.