Kulinarische Geschichte mit feministischem Blick

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
valeska Avatar

Von

Der Titel „Butter“ und das Cover sagen noch nicht viel aus. Man sollte allerdings nicht einfach an diesem Buch vorbeilaufen! Die japanische Autorin Asako Yuzuki hat einen wunderbaren Roman geschrieben. Das Buch, das im Original bereits 2017 erschien, war bereits ein großer Erfolg in Japan.

Inhaltlich erzählt der Roman die Geschichte der investigativen Journalistin Rika, die über eine Serienmörderin recherchiert und diese im Gefängnis interviewt. Dabei geht es aber weniger um die Morde, als viel mehr um den Genuss und die Kochkünste. Viele Szenen sind geprägt von detaillreichen Beschreibungen verschiedener Rezepte und Gerichte. Es wird aber kein Austausch von Kochrezepten unter Hausfrauen – ganz im Gegenteil: Der Roman wirft einen feministischen Blick auf das heutige Japan und die Gesellschaft.

Die gut 400 Seiten lesen sich einigermaßen schnell. Die Sprache ist eingänglich und einfach zu verstehen. Allerdings muss man sich auf eine etwas andere Erzählweise einlassen. Asako Yuzuki ist die erste japanische Autorin, die ich gelesen habe. Ich habe einen deutlichen Unterschied zu den mir eher bekannten deutschen, europäischen oder amerikanischen Schreibweisen festgestellt. Man muss sich darauf einlassen, aber mit der Zeit ist man drin in der Geschichte und Erzählweise. Aus meiner Sicht ist es ein sehr gelungener gesellschaftskritischer Roman, der uns auch die Kultur und Lebensweise Japans näherbringt.