Wenig Spannung, dafür viel Butter

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Das ansprechende und augenfällige Cover sowie der Klappentext haben mich veranlaßt, mich dem Buch zu widmen. Manako Kajii, eine junge Japanerin, sitzt im Gefängnis und wartet auf ihren Prozeß. Sie soll mit ihren Kochkünsten drei Männer verführt und umgebracht haben, wobei nicht klar ist, ob die Männer nicht evtl. Selbstmord begangen haben. Alle Anfragen von Journalisten auf ein Interview lehnt Kajii ab. Nur der jungen Journalistin Rika gelingt es, Kajii im Gefängnis zu besuchen, da sie vorgibt, mit ihr lediglich über ihre Kochkünste reden zu wollen. Kajii lehnt alle Feministinnen und das japanische Frauenbild ab, sie hat sich komplett dem Genuß ihrer Speisen verschrieben, wodurch sie etliche Pfunde zuviel hat und so nicht dem japanischen Frauenbild entspricht. Rika beginnt, alle Speisen nachzukochen und legt auch einiges an Gewicht zu, was in ihrem Umfeld argwöhnisch betrachtet und kommeniert wird. Hierbei spielt "Butter" die wichtigste Rolle, weil Kajii ihre Gerichte nur mit Butter zubereitet hat. Margarine hat sie abgelehnt.

Rika betreibt einen ungeheuren Aufwand, um ihre Speisen zubereiten zu können und die Beschreibung ihrer Geschmacksempfindungen nehmen einen großen Teil des Buches ein.

Der Schreibstil ist nach meinem Empfinden zäh und schwierig zu lesen. Ich hatte eine andere Vorstellung von der Geschichte. Rika läßt sich von Kajii manipulieren und bringt über die Vorwürfe gegen sie nichts Entscheidendes heraus. Ich hätte mir gewünscht, mehr Wahrheiten über Kajii zu erfahren, was ist mit ihren Opfern wirklich geschehen und wie wird die Verurteilung aussehen?

Großes Interesse konnte ich dem Buch nicht entgegenbringen. Mit den Protagonisten konnte ich mich nicht identifizieren, sie waren mir alle nicht sehr sympathisch.

Fazit: Das Buch konnte mich nicht begeistern, was wohl daran lag, daß ich mir eine andere Geschichte vorgestellt habe.