Ein Buch über das Sterben - und das Leben

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missmarie Avatar

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Henrietta ist keine umgängliche Person - das wird nach wenigen Seiten klar, wenn sie sich lieber Gedanken um den unpassenden Namen eines Cafés macht, anstatt selbst darin zu sitzen. Genauso klar wird nach wenigen Sätzen, dass Jo Leevers ein feines Gespür für Bilder besitzt. Mit wenigen Buchstaben entwirft die Autorin ganze Emotionspanoramen. Der Stapel fein säuberlich zusammengelegter Kleidung, die niemandem aufzufallen scheint beispielsweise kann Trostlosigkeit und Selbsbezogenheit in der Gesellschaft viel besser ausdrücke als eine Beschreibung des Umstände es je könnte. So schafft es Leevers sich einem schmerzhaften Thema - dem Tod - gefühlvoll zu nähern. Sie schafft Raum für Gefühle, ohne dabei kitschig oder anmaßend zu werden. Diese Erzählhaltung einzunehmen gelingt nicht vielen.