Kalter Kaffee...

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Nach ihrem ersten Norderney-Roman "Pension Herzweh" legt Christin-Marie Below ihren zweiten Norderney-Roman "Café Meerblick" vor, der von einem weiteren Neuanfang auf Norderney erzählt.

Das in warmen Farben gehaltene Cover punktet mit einem eindrucksvollen Naked-Cake; der Leuchtturm ist ein echter Eye-Catcher. Insel-Romane erfreuen sich großer Beliebtheit; insoweit kann man mit einer bekannten Nordsee-Insel nichts falsch machen. Christin-Marie Below ist auf Nummer Sicher gegangen; ihr neuer Roman spielt wiederum auf Norderney und schenkt ihren Leserinnen ein Wiedersehen mit den Protagonisten aus ihrem ersten Roman.

Christin-Marie Below setzt auf ein bewährtes Konzept, das sie von ihrer erfolgreichen Mutter übernommen haben mag. Man nehme eine Prise Tragik, Freundschaft, Liebe, Kuchen und Meer - mit dieser gefälligen Mischung kann man nichts falsch machen. Das Werk wird schon aufgehen - beziehungsweise auf dem Markt verkauft werden.

Christin-Marie Below erzählt eine nette, zuckersüße Geschichte für zwischendurch, die sich als leichte, triviale Strandlektüre eignet. Meinen persönlichen Geschmack hat sie nicht getroffen. Für mein Empfinden ist dieser Insel-Roman flach und weichgespült; Christin-Marie Below malt die Welt in rosaroten Farben, sämtliche Konflikte werden im Handumdrehen auf Norderney gelöst, alle Menschen auf ihrer Lieblingsinsel sind herzensgute, liebenswerte Menschen, die eine psychisch angeschlagene Touristin aus dem Ruhrgebiet, die sich ihren Kindheitstraum erfüllen will, mit offenen Armen empfangen und in ein glückliches Leben auf der Lieblingsinsel begleiten. Massiv gestört hat mich die falsche Gewichtung des Inhalts. Während die enge Freundschaft zwischen Mona und Sophie großen Raum einnimmt, kommt die versprochene Liebesgeschichte mit Tjark viel zu kurz. Von großen Gefühlen habe ich in dieser Romanze nichts merken können.

Alles in allem fällt mein persönliches Fazit durchwachsen aus. Dieser (sprachlich) simpel gestrickte Roman ist leichte Kost. Daran können die netten Rezepte im Anhang nichts retten. Wenn ich Kuchen backen will, greife ich zu einem Backbuch, nicht zu einem Frauenroman. Sorry!