Kamera-Auge

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redcat Avatar

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Das Cover macht schonmal neugierig, und nach der Leseprobe muss ich sagen, dass es gut gewählt ist. Auch wenn das viele „Gelb“ mich ein wenig stört, ist das düstere Auge, welches einen stechend anblickt genial. Auf dem zerknitterten Papier im Hintergrund sieht man Giftschlangen (Kobras) mit aufgerissenen Mäulern, die als Symbol einer Gang eine tragende Rolle im Roman haben.
Der Debütroman ist absolut spannend und packend geschrieben. Man kommt gut in den erzählerischen Schreibstil rein und hat das Gefühl mit dem Protagonisten oder sogar als jener selber durch die Schauplätze zu eilen. Es kommt keine Langeweile auf, es passiert immer etwas.
Die Vorstellung, dass einem ein Chip und eine Kamera implantiert ist, so dass man das, was man selber erlebt für die ganze Welt live abrufbar macht, ist absolut gruselig und beängstigend. Diese krasse Zukunftsvision,welche gar nicht so abwegig scheint, soll auch deutlich machen, wie sensationslustig oder gar sensationsgeil (sorry) ein Großteil der Gesellschaft ist. Heftig!
Interessant im Roman ist auch, dass hier zwei Gesellschaften mit eigenen Regeln/Gesetzen nebeneinander her leben, die durch ein großes soziales Gefälle gekennzeichnet sind. Ich bin gespannt, inwieweit es dem/den Protagonisten gelingt, diese Grenzen zu durchbrechen.
Allein schon aufgrund der fesselnden und faszinierenden Leseprobe habe ich den Eindruck, dass der Jugendroman ein vortrefflicher Pageturner ist, der Jugendliche (ab 13 Jahre) aber auch Erwachsene atemberaubende Lesestunden beschert.