Absoluter Pageturner

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fluesterndewelt Avatar

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Emilio ist ein junger Heranwachsender welcher in Armut auf Cainstorm Island lebt. Um seiner Familie finanziell unter die Arme zu greifen, lässt er sich von "Eyevision" einen Chip implantieren. Mit diesem Chip geht Emilio nun täglich 30 Minuten live auf Sendung & zeigt vor Allem den Reichen auf Asaria die Welt durch seine Augen. Schnell steigt die Anzahl seiner Zuschauer bei seinen waghalsigen Trainsurf-Aktionen. Als er versehentlich auf dem Gelände einer Gang landet & in Notwehr dessen Anführer tötet, schauen ihm Tausende live zu. Das Video geht viral & während Emilio um sein Überleben kämpft schauen ihm Millionen dabei zu...

Meinung:

Marie Golien schuf in diesem Roman eine Dystopie welche erschreckend real wirkt & nicht undenkbar erscheint.
Dies ist der erste Band einer Dilogie.

Bereits ab der ersten Seite zog mich die Geschichte in ihren Bann und es gab eine spürbare Dynamik die dem Buch zugrunde lag. Diese Dynamik steigerte sich von Seite zu Seite, sodass ich immer schneller und weiter wollte um zu erfahren wie es weiter geht. Jedes einzelne Wort gab mir einen Thrill, als ob ich selbst zuhause an meinem Laptop säße & Emilio zuschauen könnte, wie er um sein Leben aber auch das seiner Liebsten kämpfte.

Emilios Welt ist brutal und es ist erschreckend wie nah sich diese erdachte Realität anfühlt. Eine Welt, geteilt in Arm und Reich, Menschen getrieben von Profit & Macht, die Schaulustigkeit & das Verlieren eines Gewissens. Dinge mit denen wir auch heute bereits konfrontiert sind, aber in diesem Roman dramatisch zugespitzt sind. Was gerade nach dem Beenden des Buches ein ungutes Gefühl in einem zurücklässt.

Emilio selbst ist als Hauptcharakter sehr sympathisch und auch seine Handlungen lassen sich ausnahmslos nachvollziehen. Die Angst, die Wut & auch die Verzweiflung sind spürbar und lassen einen mit ihm zusammen leiden.


Auch die anderen Charakter sind so gut beschrieben, dass es leicht ist sich ein Bild von ihnen zu machen, auch, wenn vieles von ihnen dem Leser verborgen bleibt. Manche werden zunächst nur oberflächlich gestriffen, was der Nähe zu ihnen aber keinen Abbruch tut. Nach und nach ändert sich dieses Bild nämlich zusehendst und wir erhalten auch einen Einblick in ihr Leben, ihre Vergangenheit & auch Geheimnisse, die sie mit sich herumtragen.

Die Ausarbeitung des Settings ist der Autorin unglaublich gut gelungen. Sie wusste ihre Worte gut einzusetzen & ich habe das Gefühl, dass ich bei meinen Streifzügen durch Cainstorm Island sah, was sie sah. Als hätte ich beim Lesen eine Landkarte vor Augen und könne genau abschätzen wo welche Stadt liegt. Auch die Hervorhebung der Unterschiede der Städte hat mir wunderbar gefallen, da jede Stadt für sich einen eigenen individuellen Stil bekam, trotz der Armut von denen alle betroffen sind. Sei es das Umfeld & der Anpassung der Bewohner daran oder einfach der Klediungsstil der sich von Bezirk zu Bezirk ändert.


Am Ende des Buches erwartet die Leser allerdings ein ganz fieser Cliffhanger!


Fazit:

"Cainstorm Island" ist ein grandioser Pageturner, der alles hat was ein Jugendthriller als auch eine Dystopie benötigen. Diese Geschichte ist ein Blockbuster für alle Lesenden & für Menschen, die beim Lesen gerne außer Atem kommen unumgänglich!
Ich kann es kaum erwarten Band 2 zu lesen.