Auf Leben und Tod

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gisel Avatar

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Der Jugendliche Emilio lebt in einer geteilten Welt: Er wohnt auf der völlig übervölkerten Insel Cainstorm Island, die von Armut und Gewalt geprägt ist. Unerreichbar für ihn wie für alle anderen Bewohner dieser Insel ist das reiche Asaria. Emilio arbeitet für Eyevision, eine asarianische Firma: Über einen Chip in seinem Kopf wird jeden Tag eine halbe Stunde übertragen, was Emilio sieht – er soll für den nötigen Nervenkitzel sorgen. Als er dabei in Notwehr den Anführer einer Gang tötet, beginnt die Jagd auf ihn: Die Gangmitglieder wollen ihn dafür töten, während Eyevision mit dieser Geschichte auf Quote geht. Nicht nur Emilio, sondern auch seine Familie und seine Freunde geraten in Lebensgefahr…

Anfangs noch wie im leichten Geplänkel, zieht die Geschichte schnell an Tempo an, so dass der Leser unversehens in der rasanten Jagd auf Emilio drinsteckt, der um sein Leben (und das seiner Familie) befürchten muss. Mich hat vor allem die Detailgenauigkeit dieser Welt erstaunt, in der die Autorin Marie Golien ihre Geschichte spielen lässt, aber auch der zugespitzte Verlauf der Erzählung mit immer wieder überraschenden Wendungen. So gerät das Buch schnell zu einem Pageturner, bei dem man mit Emilio mitfiebert. Während der Fokus vor allem auf die gnadenlose und fast aussichtslose Hetzjagd auf Emilio bleibt, gelingt es der Autorin dennoch im Auge zu behalten, wie die Medienfirma Emilios Leben ohne Skrupel verheizt zu Gunsten der Quote. Dieser Seitenhieb ist einfach nur gelungen!

Mit diesem Buch ist der Autorin ein guter Einstieg in eine Dystopie gelungen, die den Leser von Anfang bis Ende fesselt und mitreißt. Dafür vergebe ich alle fünf möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter. Klar bin ich bei der Fortsetzung unbedingt mit dabei!