Augen zu und durch

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zopfmadame Avatar

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Emilio springt über jeden Abgrund. Emilio ist schneller als jeder Gangster. Emilio schlägt die Schwerkraft. Doch egal wie schnell er läuft, vor seinen Problemen kann Emilio nicht davonlaufen - denn die sitzen ihm wortwörtlich im Nacken.

Emilio hat einen Chip in seinem Kopf, das anderen Leuten erlaubt, ihm bei seinen Abenteuern zuzusehen. Action und Drama aus sicherer Entfernung für die reichen Leute aus Asaria, geliefert von einem Jungen aus "der Province" aka Cainstorm. Als er jedoch eines Tages aus Notwehr einen Mord begehen, muss er fliehen. Nur, wie geht das, wenn einem tausende von Menschen zusehen, sehen was man sieht und somit leicht herausfinden können, wo man ist? So bleibt Emilio oft nur eins: Augen zu und durch.

Wir begleiten den Protagonisten auf einer (oftmals fast blinden) Jagd durch Cainstorm, auf der er einige neue Freunde kennenlernt, sich aber mindestens doppelt so viele Feinde macht und definitiv tausende von Fans gewinnt.

Etwas, das in dem Buch sehr gut dargestellt wird, ist der schnelle Ruhm und den Preis, den man oftmals dafür bezahlen muss. Keine Privatsphäre und sich zu Dingen gezwungen fühlen, die man eigentlich gar nicht tun will. All das erfährt Emilio am eigenen Leib und hat bald schon nur mehr ein Ziel: den Chip loswerden und endlich wieder ein Leben führen, bei dem er nicht von tausenden von Menschen auf Schritt und Tritt beobachtet wird.

Obwohl das Buch immer wieder Spannung hervorgerufen hat, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es sich hier eher um eine etwas zu lang geratene Einleitung, als um die Geschichte selbst handelt. Es bleibt zu hoffen, dass es sich hier um den Start einer Reihe handelt und dies nur der - leider etwas langatmige - Beginn war. Vielleicht liegt dies aber auch nur an der Genrebeschreibung. Beworben wird das Buch als Thriller, für mich persönlich fällt es aber definitiv unter die Kategorie Jugenddystopie. So spannend es auch war - richtig gethrilled hat es mich dann doch nicht.