Unterhaltsamer Krimi - leider ohne das gewisse Etwas

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niff-naff Avatar

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Ein legendärer Kelch, welcher sich seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Gyrth befindet, soll gestohlen werden - Auftritt Albert Campion!
Zusammen mit seinem Faktotum Magersfontein Lugg sowie dem zurückgekehrten Sohn der Familie, Val, macht Campion sich zum Familiensitz der Gyrths auf.
Ein geheimnisvoller Todesfall, fahrendes Volk, eine internationale Diebesbande und alte Legenden sind dabei nur einige der Rätsel, die Campion lösen muss.

Alles in allem hat das Buch alle klassischen Zutaten, die es für einen guten Krimi braucht. Allerdings merkt man ihm doch ein wenig das Alter an (das Buch wurde erstmals 1931 veröffentlicht).
Während der Anfang des Buches noch sehr rasant mit einer (versuchten) Entführung beginnt, plätschert die Geschichte von der Mitte bis fast zum Ende ein wenig vor sich hin, bevor sie dann auf den letzten Seiten noch einmal zum Endspurt ansetzt.
Genau dieser Endspurt lässt die Auflösung des Falls dann leider etwas plötzlich erscheinen - hier hat mir persönlich die Möglichkeit gefehlt anhand von Indizien mitzurätseln.
Auch sollte man sich vor Augen halten, dass es sich bei Albert Campion um eine Krimireihe handelt - "Tödliches Erbe" ist bereits der dritte Roman. Daher werden die Hintergründe zur Figur des Albert Campion zwar angedeutet, aber nicht erklärt (wahrscheinlich, weil dies in den vorherigen Romanen geschah). Und auch den ein oder anderen "Running Gag" muss man ohne weitere Erklärung einfach hinnehmen (ich habe immer noch nicht heraus gefunden, was es mit dem "langen" bzw. dem "kurzen Weg" auf sich hat 😅)

Wer also nicht unbedingt mit dem ersten Band einer Buchreihe anfangen muss und einen unterhaltsamen, aber nicht zu spannenden Krimi sucht, könnte mit Margery Allinghams "Albert Campion - Tödliches Erbe" recht zufrieden sein.