Wie eine süße Liebesgeschichte wichtige Werte vermittelt

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lenchen2707 Avatar

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Normalerweise bin ich nicht wirklich ein Freund von den Friends-to-Lovers Geschichten, doch diese hat mich umgehauen. Das war nicht nur ein süßer Roman mit viel Liebe zur Mathematik, sondern auch ein sehr ernstes Buch, dass viele wichtige Themen anspricht und diese noch kindgerecht verpackt. Begleitet von einem modernen, humorvollen Schreibstil, der einen nicht mehr loslässt. Dieses Buch verbindet Feminismus, Mathematik, religiöse und psychologische Themen mit sympathischen Protagonistinnen. Was braucht ein Buch mehr?
Evie ist ein kleiner Mini Sheldon, wie es einem nach ein paar Seiten vorkommt, sie hat eine ausgeprägte Liebe zu allen Naturwissenschaften, scheint allerdings auf der Gefühlseben eher hilflos herumzuirren. Zum Glück hat sie ihren besten Freund Caleb an ihrer Seite, der immer genau wissen zu scheint, was sie gerade braucht und sich liebevoll um sie kümmert. Die Chemie zwischen den Beiden stimmt schon seit Seite 1 überein. Am Anfang hatte ich ehrlich gesagt noch ein wenig Mitleid mit Caleb da er eben von Anfang an sich seiner Gefühle sehr bewusst war und schwer mit Evies ständigen Zurückweisungen zu kämpfen hatte. Er hat es einem wirklich leicht gemacht ihn zu mögen. Humorvoll, talentiert und beschützend, diese drei Adjektive beschreiben ihn wirklich 1a, auch wenn ich seine Frauengeschichten mit den anderen Schülerinnen der Newton Academy nicht gut heiße, da sie ihnen gegenüber unfair waren, hat er auf jeden Fall einen Platz in meinem Bookboyfriend- herzen verdient. Denn sind wir ehrlich Sarah-Kate ist das perfekte Beispiel dafür, dass selbst diese Mädchen ihm nicht böse sein können, sondern sich freuen, wenn er endlich ganz und gar glücklich ist. Calebs POVs waren wirklich sehr gefühlvoll geschrieben und man hat sofort noch mehr mit gefiebert, mit Evie und Caleb. Es ist wirklich schön zu sehen, dass der lustige, beste Freund auch eine Chance bekommen hat, denn die hat er auf jeden Fall verdient. Die Art wie er Probleme anpackt oder Evie zur Seite steht hat jedes Mal aufs Neue mein Herz erweicht.
Doch auch Leo ist ein durchaus liebenswerter, netter Kerl, der wirklich alles richtig gemacht hat. Er ist auf jeden Fall ein weiterer Grund diese Geschichte zu lieben. Er hat sich immer viel Mühe gegeben und wurde selbst als es zu Ende ging nicht der wütende Zerstörer. Er braucht zwar seine Zeit, all die Geschehnisse zu verdauen, aber wer kann es ihm übel nehmen? Ich jedenfalls nicht. Ich finde es super, dass dieses Buch den zweiten Boyfriend eben nicht schlecht dastehen hat lassen. Es zeigt, dass es eben durchaus gute Menschen gibt, dass diese aber nicht der beste Mensch für dich sein müssen. Leo ist der lebende Beweis für einen gesunden Menschenverstand und es ist wirklich unmöglich ihn nicht zu mögen. Ich wünsche ihm, dass er genau so eine Liebe finden wird, wie sie Caleb und Evie verbindet (ja ich weiß, dass sie fiktionale Charaktere sind, lasst mich nur weiterträumen ;)).
Dann ist da natürlich noch Evie, eine herausragende Protagonistin, die es verdient hat, dass ihre Geschichte erzählt wird. Ihre Liebe zur Mathematik und Physik wurde in diesem Buch so faszinierend dargestellt, dass ich tatsächlich ein kleines bisschen das Bedürfnis hatte für meine Matheklausur in zwei Tagen zu lernen (das ging dann natürlich wegen der mitreißenden Geschichte leider nicht :(, aber trotzdem, der Wille zählt ;)). Die Naturwissenschaften, wurden aber so spielend leicht in die Geschichte integriert, dass es trotzdem nicht zu viel wurde. Auch außerhalb der Mathematik ist Evies Charakter nämlich ehr interessant, sie zeigt, dass es einen nicht schwach hat wenn man soziale Phobien hat, sondern dass es einen stark macht sie Tag für tag zu bekämpfen und das gerne auch mit einem charmanten, jungen Kerl als Verstärkung. Durch sie wurde das Thema Therapie endlich nicht mehr als etwas abnormales dargestellt, sondern normalisiert wie ein gebrochenes Bein. Das finde ich sehr gut, denn ich denke, dass solche Sachen auch vor allem in Kinderbüchern eine sehr wichtige Rolle spielt. Denn was wir lesen beeinflusst uns. Das ist allerdings nicht das einzige bewundernswerte an Evies Charakter auch ihre Art mit den teils frauenfeindlichen Männern in der Mathematik umzugehen, kann allen starken, schlauen Frauen in dieser Welt ein Beispiel sein. Ihr könnt alles was Männer auch können!
Ich bin zusätzlich sehr froh darüber, dass die Online- Sache eine eher nebensächliche Rolle gespielt hat, da ich von solchen sich-als-jemanden-anderen-ausgeben-Themen nie ein wirklicher Fan bin, dass wurde hier allerdings für meinen Geschmack sehr gut gemeistert. Das wurde vor allem durch Evies gelassene Reaktion klar.
Besonders glücklich hat mich dann natürlich das Happy-End gemacht, es war gut durchdacht und konnte meine Zweifel am Friends-to-Lovers Genre bewältigen. Denn es wurde sich die Zeit genommen ein ausführliches Ende zu schrieben, dass die bleibenden Fragen stellt. Denn Calebs und Evies Beziehungsanfang ist nicht das Freundschaftsende.
Fazit: Dieses Buch konnte mich in jeder erdenklichen Weise überzeugen und ich kann es allen nur weiterempfehlen. Ich hoffe, dass jeder da draußen das Glück haben darf, solch eine tolle Freundschaft in seinem Leben zu wissen!