Gelungene Wiedererweckung einer Legende

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holdesschaf Avatar

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Kennt ihr das, wenn ihr etwas seht und es haben müsst? So ging es mir mit diesem schicken und hochwertigen Comic-Abenteuer einer absoluten Legende aus meiner Kinderzeit: Captain Future. Kaum gesehen, hatte ich schon die Titelmelodie der Zeichentrickserie im Ohr, die in den 80er Jahren im deutschen Fernsehen lief und auf deren Folgen mein Bruder und ich immer gespannt gewartet haben. Das weckt nostalgische Gefühle und schöne Erinnerung an längst vergangene Zeiten. Doch eines hat sich in dieser Zeit nicht geändert, nämlich der Held des Comis. Captain Future, alias Curtis Newton, fliegt mit seiner Crew aus Roboter Grag, Android Otto und dem körperlosen Professor Simon Wright auf seinem Raumschiff, der Comet, durch die Galaxie und kämpft für Gerechtigkeit. Schon auf dem Cover erkennt man, dass sich die Zeichnungen kaum vom japanischen Original unterscheiden. Auch die Charaktere sind bis auf wenige Kleinigkeiten gleich geblieben. So bin ich dann gleich in das Abenteuer eingetaucht.

In der Zeit, in der die Serie spielt, haben die Menschen den Weltraum besiedelt, während die Regierung auf der Erde sitzt. Doch auf einem Planeten treten seltsame Mutationen bei den menschlichen Bewohnern auf. Die Ureinwohner von Megara hingegen sind kobold-affen-artige Wesen, die von den eingedrungenen Menschen ausgebeutet werden. Gemeinsam mit Agentin Landor macht sich die Crew der Comet auf den Weg nach Megara, um der Sache auf den Grund zu gehen und begegnen dem "ewigen Herrscher", einer gottgleichen Figur, die den Megaranern verspricht, die Menschen zu vertreiben, damit der Planet und das Volk wieder zu alter Größe zurückfindet. So muss Captain Future nicht nur den Bösewicht bekämpfen, sondern auch ein Heilmittel für die um sich greifende Epidemie finden.

Ich bin eigentlich gar kein Science Fiction Fan, aber dieses Abenteuer habe ich unheimlich gern gelesen, denn auch in der Serie gab es diese Folge und wenn man ganz ehrlich ist, hat die Menschheit leider in den vergangenen 35 Jahren nichts hinzugelernt. Zu sehr erinnern die Bilder an den modernen, wieder aufkommenden Imperialismus, daran wie schwächere unterdrückt und ausgebeutet werden. Daher ist der Stoff, aus dem das Abenteuer gestrickt ist, eigentlich ein sehr aktueller. Sehr interessant fand ich auch die Vergangenheit des Helden, die ich entweder vergessen hatte oder noch gar nicht kannte. Die Zeichnungen sind wie gesagt so nah an der Ursprungsserie, dass ich jedes Bild einfach nur genossen habe. Sowohl was die Action als auch die Stimmung betrifft, ist den Autoren hier ein Meisterwerk gelungen. Gerade die Kampf- und Verwandlungszenen sind genial, aber auch die archäologische Komponente konnte mich dabei überzeugend. Ein toller Comic - spannend, rätselhaft und mit viel Power. Dazu Nostalgie pur! Da wünscht man sich als Neuling und als alter Fan, dass da ganz bald Nachschub folgt. 5 Sterne