Interessante Einblicke

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Aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Magdeburg auf die großen Bühnen Europas bis nach LA. Vom ambitionierten Paradiesvogel zum weltbekannten Frontmann der Gruppe Tokio Hotel.

Auf fast 400 Seiten beschreibt Bill Kaulitz in seiner kürzlich erschienenen Autobiographie die ersten 30 Jahre seines Lebens. Seine Sprache wirkt authentisch, bildreich und ist unterhaltsam zu lesen, wie ein Monolog in gemütlicher Runde. Interessant fand ich, in welche korrupten Verhältnisse die jungen Musiker geraten sind und mit welchen Einschränkungen sich der sich selbst als freiheitsliebend beschreibende Bill Kaulitz arrangieren musste. Einerseits durch die Knebelverträge, andererseits aber auch durch die übertriebenen Zuwendungsbeweise einiger Fans (und den ebenso übertrieben bekundeten Abneigungen der Hater). Er selbst beschreibt sich als zielstrebig und selbstbewusst, wirkt in jungen Jahren teilweise etwas überhoben, später dann aber immer bodenständiger, insgesamt kreativ und sympathisch.
Jedem Kapitel ist eine kleine Bildersammlung vorangestellt, die Fotoabdrucke aus der Zeit zeigt, von der im nächsten Kapitel erzählt wird. Die Bilder sind in schwarz/weiß gehalten und meiner Meinung nach nicht immer so gut zu erkennen, was ich etwas schade finde.

Für mich, da ich nie einen Zugang zu der Musik von Tokio Hotel hatte, aber von der scheinbaren Kompromisslosigkeit, mit der Bill Kaulitz sein Ding durchgezogen hat, immer beeindruckt war, gab es viel Neues zu erfahren und insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen.