An der Spitze ist es einsam

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cynthiam Avatar

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„Carrie Soto is back“ ist mein inzwischen drittes Buch von Taylor Jenkins Reid, die mich mit ihren Büchern bisher immer absolut fasziniert und mitgerissen hat. Tennis ist eigentlich überhaupt nicht mein Thema, weshalb ich die erzählte Inhalte nicht bezüglich Korrektheit bewerten kann, aber die Story selbst war wieder grandios.

Zum Inhalt: Carrie Soto ist eine Tennislegende und Rekordhalterin was gewonnene Grand Slam Titel anbelangt. Bis 1994 ein Tennistalent droht diesen Rekord zu brechen. Carrie Soto beschließt also im Alter von 37Jahren auf den Tennisplatz zurückzukehren und es allen zu zeigen. Aber kann sie noch einmal die Kampfmaschine werden, die sie hinter sich zurückgelassen hat?

Ich liebe die Farbgebung und das Cover. Taylor Jenkins Reid schreibt über Ikonen und Idole und genau das spiegeln die Cover auch wieder. Der Großteil der Geschichte wird es Carries Sicht erzählt, es gibt aber auch Zeitungsartikel und Interviews, die über Carrie berichten. Carrie Soto selbst ist ein Charakter, der zwar schwierig zu mögen ist, den man aber einfach für ihre Durchsetzungskraft und ihren eisernen Willen bewundern muss.

Das Buch beschreibt Carries Werdegang bis hin zum absoluten Tennisstar und dann die Zeit ihren Comebacks mit allen Höhen und Tiefen. Dabei fällt immer wieder auf, dass es bei Carries Traum weder um Ruhm und Geld, noch um den Spaß am Tennis geht. Es geht darum, die Beste zu sein und es allen zu beweisen. Trotzdem finde ich, dass man den Wandel den Carrie durchmacht absolut sehen kann, ihre persönliche Entwicklung ist direkt greifbar und und mündet in einen Epilog, der mich als Leser zufrieden und beruhigt zurückgelassen hat.

Auch hier werden wieder interessante Themen angesprochen, wie Ethnien der Spielerin und resultierende Nachteile bei Werbepartnern, Sexualität und wie die Sportlerinnen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Ja, es ist ein Roman mit Fokus auf Tennis, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich durch meine Unkenntnis des Sports Nachteile hatte der Handlung folgen zu können. Denn im Kern geht es eben nicht um Tennis. Es geht um Ehrgeiz, Erwartungen, um Erfolg und Niederlage, um Familie, Freundschaft und Liebe. Und darum, dass es an der Spitze sehr einsam sein kann.

Für mich wieder ein sehr gelungener Roman mit mehr als nur einer starken Frauenfigur im Zentrum.