Gesunder Ehrgeiz?

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lexo Avatar

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Inhalt:
Carrie Soto ist eine sehr ehrgeizige und erfolgreiche Sportlerin, bis sie sich dazu entscheidet den Tennisschläger an den Nagel zu hängen und sich aus dem Sport zurückzieht. Doch keine 5 Jahre später muss sie mit ansehen, wie die jüngere Nicki Chan all ihre Rekorde einstellt und für Carrie gibt es nur eine Antwort darauf: Mit 37 Jahren kommt sie zurück auf den Tennisplatz und will allen beweisen, dass sie nach wie vor die größte Tennisspielerin aller Zeiten ist! Und gerade Bowe Huntley, der Typ der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat, soll sie dabei unterstützen.

Meinung:
Ich habe bis jetzt noch kein Buch von Taylor Jenkins Reid gelesen, schleiche aber schon länger um ihre Werke drum herum. Gerade dieses Buch hat mich mit der Sport-Thematik super neugierig gemacht und deswegen musste ich es einfach lesen! Ich komme selber aus einem sportlichen Hintergrund und habe 13 Jahre aktiv Leistungssport betrieben, daher erhoffte ich mir mich vielleicht auch etwas selbst in der Geschichte wieder zu finden.
Leider muss ich sagen, dass ich in diesem Punkt etwas enttäuscht wurde. Carrie hat einen super ehrgeizigen Charakter, sie hat ein selbstbewusstes Auftreten und für sie sind die Siege/die Rekorde wichtiger als alles andere. Während man sie durch ihre Profi-Karriere begleitet ist mir aber sehr schnell aufgefallen, dass ihr Ehrgeiz aber einfach sehr ungesund und teilweise auch etwas respektlos ist. Natürlich kann ich nachvollziehen, was es bedeutet unter Druck zu stehen und die Beste sein zu wollen, aber viele ihrer Handlungen haben dazu geführt, dass sie mir sehr unsympathisch war. Während ihres Comebacks hab ich mir daher eine starke Charakterentwicklung gewünscht, und ja sie hat definitiv eine Entwicklung hingelegt, aber meiner Meinung nach, wird in dem Buch und gerade am Ende nicht gut genug drauf eingegangen, dass ein solches Verhalten, wie Carrie es jahrelang hatte, einfach kein gesunder Sportsgedanke ist! Es vermittelt dadurch leider schnell das Bild, dass Carries Weg der Richtige ist und das widerspricht sich einfach stark mit dem Verständnis von Sportsgeist, den ich persönlich vertrete.

Die Geschichte an sich fand ich sehr gut aufgebaut. Durch die Rückblicke, Fernsehübertragungen und Zeitschriftenartikel hat man beim Lesen sehr viel Abwechslung bekommen und man hatte richtig das Gefühl, dass man selbst in dieser Sportwelt unterwegs ist. Insgesamt finde ich den Schreibstil der Autorin auch einfach nur genial, denn ich bin nur so durch die Seiten geflogen!
Auch die Liebesgeschichte nimmt einen nicht zu großen Raum ein, daher fand ich es sehr angenehm, dass Carrie ihre Entscheidungen unabhängig von ihrem Beziehungsstatus treffen konnte!

Insgesamt muss ich sagen, dass mich die Geschichte sehr unterhalten hat und ich das Buch sehr gerne gelesen haben. Mit dem Bewusstsein darüber, dass Carries Verhalten, gerade zu Beginn, nicht wirklich einer Vorbildfunktion entspricht kann ich das Buch dennoch mit 3,5 Sternen weiterempfehlen!