Spannend bis zur letzten Seite

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simaha Avatar

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Wie die vorangegangenen Bücher der Autorin Taylor Jenkins Reid schafft es auch "Carrie Soto is Back" erneut den Lesenden in den Bann zu ziehen. Im Mittelpunkt steht Carrie Soto, eine ehrgeizige Tennisspielerin mit harter Schale und großen Ambitionen, die Jahre nach Ende ihrer aktiven Karriere noch einmal alle Rekorde brechen möchte. Trainiert wird sie dabei von ihrem Vater Javier, welcher sie all die Jahre auf ihrem Weg zur Weltsportlerin begleitet und unermüdlich mit scharfsinnigen Ratschlägen zur Seite steht. Der Weg zum erneuten großen Titel wird jedoch erschwert durch eine neuen Art Tennis zu spielen, jüngeren und schnelleren Spielerinnen sowie unerbittlichen Kritikern. Doch Carrie Soto lässt sich nicht entmutigen und geht körperlich an ihre Grenzen, um ihnen allen zu beweisen, dass die Kampfmaschine zurück ist.

Allein schon das Cover des Buches zieht die Aufmerksamkeit auf sich, durch die knalligen Farben muss man es einfach in die Hand nehmen. Allerdings wecken diese die Erwartung, dass uns eine schillernde Protagonistin erwartet. Stattdessen entpuppt Carrie sich als kalkulierende Sportlerin mit klaren Zielen und scharfer Zunge. Während sie zu Beginn des Buches noch verbissen ohne Rücksicht auf Verluste an einer erneuten Dominanz im Damentennis arbeitet, eröffnet sich von Seite zu Seite jedoch eine komplexe Gefühlswelt. Ihr Handeln ist geprägt von dem Drill ihres Vaters, der sie seit ihren jungen Jahren zur Exzellenz drängte, was ihr den Umgang mit Niederlagen nur umso schwerer machte. Doch durch das gemeinsame Spiel mit dem ehemaligen Profispieler Bowe Huntley, der ebenfalls an seinem Comeback feilt, und dem unermüdlichen Vertrauen ihres Vaters, lernt Carrie ihren Sport zu erneut zu lieben und spielt die besten Spiele ihres Lebens.

Durch den packenden Schreibstil und die impulsive, aber doch greifbare Protagonistin, deren innere Gefühlswelt so anders ist als die der nach außen gezeigten Kampfmaschine, ist das Buch von Anfang bis Ende unglaublich packend. Am Ende ist Carrie persönlich so gewachsen, dass der Gewinn eines Titels nur noch nebensächlich erscheint, viel wichtiger wird die Liebe zu dem Sport, der ihr Leben bedeutet. Das Aufblühen der Carrie Soto trotz aller Widrigkeiten wird in diesem Buch sehr gut thematisiert. Insbesondere der bedingungslose Rückhalt, den sie durch die Personen aus ihrem Umfeld erhält und die Stärke die sie daraus schöpft, wird sehr gut thematisiert. Insgesamt sind alle Figuren in dem Buch sehr gut beschrieben, insbesondere in der Art, mit der sie zu der Entwicklung von Carrie Soto beitragen - so klein der Anteil auch sein mag.

Insgesamt ist dieses Buch eine absolute Leseempfehlung wert, auch ohne, dass man den Tennissport mag oder versteht. Vielmehr geht es hier darum zu lernen, die Schönheit im Leben zu sehen und sich vom Druck des eigenen Perfektionismus zu befreien.