Problematische Familiendynamik.

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literaturentochter Avatar

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Auf einer Insel im Nordwesten der USA leben Sam und Elena zusammen mit ihrer kranken Mutter in einfachen Verhältnissen. Das Geld, dass die beiden verdienen wird in Medikamente für die Mutter investiert. Das Haus in dem die Familie lebt ist marode, aber die beiden Schwestern träumen davon, ihre Heimat verlassen zu können, wenn sie von ihrer familiären Pflicht erlöst werden, da der gesundheitliche Zustand ihrer Mutter sich zunehmen verschlechtert. Als dann ein Bär auf dem Grundstück auftaucht gerät der Plan, die Insel zu verlassen ins wanken...


Der Umgang der Geschwister miteinander ist für mich schwer nachvollziehbar, ihre Dynamik miteinander ist fast schon toxisch und so baue ich ungewollt eine Distanz zu den Figuren auf, die ich bis zum Ende des Buches nicht ablegen kann.
Die Geschichte liest sich schön, die Landschaft wird zwar eindrücklich beschrieben und trotzdem wirkt das alles bei mir nicht, auch nicht die Symbolik, die das Auftauchen des Bären mit sich bringt.

Sehr schade. Das Buch liest sich, wie sich zu enge Schuhe anfühlen – unangenehm. Die Protagonistinnen sind nicht klar in ihren Handlungen, entwickeln sich nicht weiter und eine (emotionale) Ebene, die für die Nachvollziehbarkeit ihrer Handlungen sorgt, fehlt. Und so lese ich zwar das Buch bis zum Ende, aber der erhellende Moment bleibt aus. Ich werde am Ende aus einer Geschichte geworfen, die zu viele Fragen offen lässt.