Trauriges Leben

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ada2011 Avatar

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Ich hatte die Leseprobe gelesen und da stand für mich fest, dass ich unbedingt das komplette Buch lesen muss und so habe ich es mir sofort nach dem Erscheinen gekauft.
Cascadia war dann doch kein Buch, dass man einfach in einem Rutsch durchlesen kann, obwohl es nicht besonders dick ist.
Die Geschichte ist besonders. Es geht um ein Schwesternpaar Elena und Sam, die sich beide um die Mutter kümmern müssen, die schwer krank ist und durch die teure Behandlung Schulden anhäufen. Die unsägliche Coronasituation, die Sam über die Zeit arbeitslos zurück lies, tat ihr übriges. Auf das Grundstück musste die ältere Elena eine Hypothek aufnehmen, die beide nicht würden in absehbarer Zeit zurückzahlen können.
Die Mutter ist immer präsent, obwohl sie irgendwie nur als Randfigur erscheint. Elena und auch Sam kümmern sich so gut es geht um ihre Mutter. Und dieser Teil der Geschichte gefällt mir am wenigsten. Man halte mich nicht für gefühlskalt, aber als Mutter kann man doch keine Behandlung der Krankheit einfordern, die letztendlich gar nicht bezahlbar ist und die beiden Mädchen haushoch verschuldet. Ich habe keine Lösung für dieses Problem. Letztendlich verdirbt sie den Mädchen das Leben damit bereits zu Beginn ihres Erwachsenenlebens. Ein Ausweg ist nicht sichtbar. Mit ihrem Tod bleibt letztendlich nichts für beide.
Der Grizzly, der auf der Insel auftaucht und nicht mehr gehen will, weil er von Elena versorgt wird, die keinerlei Abstand zu ihm hat ist eine Erscheinung, die ich so nicht ganz einordnen kann. Letztendlich trägt er zur Entfremdung der Schwestern bei.
Das Buch war spannend, keine Frage, aber es ist keine romantische Erzählung. Der Leser bleibt mit Gedanken und Fragen zurück.