Macht Lust auf das Spiel!

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jackiistz Avatar

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„Die Siedler von Catan“ sollte so ziemlich jedem in irgendeiner Weise ein Begriff sein. Auch wenn ich das Spiel selbst noch nie gespielt habe (shame on me), fand ich die Aussicht auf einen Roman dazu wirklich sehr spannend. Der gleichnamige Roman „Catan – Der Roman“ von Klaus Teuber musste also in mein Bücherregal wandern. Vorab kann ich hier schon sagen, dass ich die Siedler nun mit ganz anderen Augen sehe und jetzt auch schon ein wenig mehr Lust habe auch einmal das Spiel dazu zu spielen.

Viele von euch werden das Spiel „Die Siedler von Catan“ bereits gespielt haben, kam dieses doch schon vor über dreißig Jahren auf den Spielemarkt. Es wird als echter Klassiker bezeichnet und hat zum Ziel, dass man so viele Dörfer, Städte und Straßen wie möglich geschaffen hat. Dies bringt alles wertvolle Punkte und führt die Spieler am Ende zum Sieg. Mit diesem Roman hier verhält es sich ähnlich. Es wird auch eine komplette Siedlung ganz neu aufgebaut und natürlich müssen dabei Hütten, Ställe und Werkstätten gebaut werden. Aber auch Äcker und Bienenvölker werden angelegt. Nutzvieh muss versorgt und Lebensmittel müssen beschafft werden.

Alles Beginnt mit der verbotenen Liebe Aslas zu Thorolf. Die beiden verlieben sich entgegen der Gesetzte von Aslas Vater Halldor (dieser hatte nämlich die Hochzeit mit einem anderen Mann für seine Tochter vorgesehen) und fliehen gemeinsam. Dabei nimmt Asla auch ihre jüngere Schwester Stina mit, der es zu Hause bei ihrem Vater, dem Anführer ihres Stammes, auch nicht besser als Asla geht. Zuerst suchen sie Schutz bei Thorolf Vater Ulrik, der seinen eigenen Stamm besitzt. Auch Thorolfs Brüder Yngvi und Digur helfen dabei die Mädchen zu retten. Natürlich bleibt dieser Verrat nicht unentdeckt und Halldor schäumt vor Wut. Er schickt seine Leute in das Dorf von Ulrik und startet die Verhandlungen um seine Töchter. Letztendlich scheinen sich die beiden Männer einig zu werden und verständigen sich darauf, dass Thorolf und seine beiden Brüder für sieben Jahre in die Verbannung müssen. Dies nehmen die drei zum Anlass eine komplett neue Siedlung zu errichten und das sehr weit von zu Hause entfernt. Sie erfahren von einem fruchtbaren Land namens Catan, zu welchem sie sich nun auf den Weg machen, um es zu besiedeln. Einige Gefolgsleute ihres Vaters und natürlich auch die Frauen Asla und Stina begleiten sie. Auf deren Reise zu Insel Catan wird ihnen einiges passieren, sie werden neue Freunde finden, einige alte Freunde verlieren und versuchen eine neue Siedlung auf der Insel aufzubauen. Dabei müssen sie einigen Widrigkeiten trotzen und sind sich nicht immer einig bei ihren Entscheidungen…

Ich muss sagen, dass ich, als ich das Buch zum Spiel, den „dicken Schinken“, das erste Mal gesehen habe, doch ein eher ungutes Gefühl hatte. Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, wie man ein Spiel, welches schon seit über dreißig Jahren ein echter Klassiker ist, quasi neu interpretiert und ihm ein ganz anderes Leben einhaucht. Aber ich wurde hier wirklich positiv überrascht. Der Roman passt wirklich toll zum Spieleklassiker und gibt diesem nochmal eine ganz andere Note. Die Geschichte, die hier behandelt wird, ist super spannend und informativ. Man erfährt viel über das Leben der Siedler, wie sie sich ernähren und wie eine neue Siedlung aufgebaut werden kann. So manches Mal erscheinen diese Passagen zu theoretisch und langatmig. Mich hat das nicht sonderlich gestört, da es eben echt interessant ist, wie und woraus beispielsweise die Waffen hergestellt werden. Ein bisschen zieht es sich aber schon. Auch schön finde ich es echt spannend über deren Götter zu lesen. Sie glauben an Odin und Thor und dass sie nach ihrem Lebensende alle nach Walhalla gehen werden. Natürlich trifft deren Religion in diesem Buch auch auf andere Religionen wie beispielsweise das Christentum. Hier wird es an manchen Stellen doch sehr religiös. Die einen mögen es, die anderen wahrscheinlich eher weniger. Alle, die die Siedler bisher schon gespielt haben (oder auch die, die sie noch spielen wollen), sollten das Buch auf jeden Fall einmal in die Hand nehmen. Mich konnte es auf jeden Fall überzeugen und hat mir schöne Lesestunden beschert. Mit dem Schreibstil kam ich auch gut klar und fand ihn angenehm und flüssig zu lesen. Da es sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie handelt, bin ich sehr gespannt auf den Nachfolger, um zu erfahren, wie es hier weitergeht.