Phantasie liegt Klaus Teuber im Blut

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frollein_wunderbar Avatar

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1995 war es, als Klaus Teuber die Insel Catan erfand. Ich habe das legendäre Gesellschaftsspiel. Doch ein ein Buch zu schreiben oder ein Spiel zu erfinden, sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Oder hatte er die ganze Zeit diese Geschichte im Kopf?
Zu Beginn des Buches war ich, das muss ich zugeben, skeptisch. Ich habe einen etwas reisserischen und möglicherweise flachen historischen Roman befürchtet. Doch weil ich seit jungen Jahren immer gern nach Catan gesegelt bin, war dieses Buch Pflichtlektüre. Und ich wurde sehr positiv überrascht.
Der Inhalt ist schnell erklärt, eine Liebschaft durchkreuzt die Pläne eines nordischen Machthabers, bald darauf ist sein Sohn im Kampf gefallen und eine dicke Blutfehde vom Zaun gebrochen. Um die erhitzten Gemüter zu beruhigen, wird der für alle Vorkommnisse Schuldige (die Liebschaft und den Todesfall) für 8 Jahre verbannt. Zusammen mit einigen anderen Familien machen sich 3 unterschiedliche Brüder auf die Suche nach Catan, einer Insel im Süden, auf der alles besser werden soll.
Klaus Teuber hat nicht einfach einen historischen Roman über Leben und Lieben im 9. Jahrhundert n. Chr. geschrieben, nach dem Motto "jaja, so war das...". Er hat die Aussiedlergeschichte dazu genutzt, eine Utopie von einer besseren Welt zu entwerfen. Was hätten die Menschen damals geändert, wenn sie neu in der Ferne hätten beginnen können? Themen wie Frauenrechte, Sklaverei, Religionsfreiheit und Demokratie.
Ein richtig guter Schmöker von einem Mann mit Phantasie. Es wird eine Fortsetzung geben und ich freue mich schon darauf!