Düster und fantasievoll, mit feinem Humor

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die_wortbewunderin Avatar

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Der Einstieg in das Buch ist ziemlich düster und demprimierend: Ein 12-jähriges Mädchen namens Cato, dessen Mutter bei der Geburt gestorben ist, einsam und traurig. Ein Vater, der sich seiner Tochter gegenüber nicht sehr zugewandt verhält. Dann kommt auch noch die moderne Version der "bösen Schwiegermutter", die wir aus verschiedenen Märchen kennen, ins Spiel: eine Nachbarin, die sich - zunächst nur für den Haushaltals angestellt - einen Platz am Esstisch erschleicht und dem Mädchen Vorschriften machen möchte.
Wäre da nicht der feine Humor, der schon auf den ersten Seiten durchblitzt (grandios, wie grauenvoll-fantasievoll Cato die Nachbarin beschreibt und sich aus Trotz ihren Anweisungen widersetzt), und die rasante Wendung der Geschichte, die zum Ende der Lesprobe richtig Spannung aufbaut, dann wäre mir das Buch zu deprimierend. So ist man gespannt, was es mit der ominösen Visitenkarte auf sich hat und vor allem, wer der nächtliche Einbrecher sein kann ...

Das Cover finde ich von der Farbgestaltung her und mit den Motiven, die Leichtigkeit und Freiheit evozieren, wunderschön. Ich hätte aber nicht so einen "dunklen" Einstieg in die Geschichte erwartet.