Es war süß, aber leider nicht das erwartete Highlight

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sophiesyndrom Avatar

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Ich wollte diesen Comic von Herzen lieben, weil mich der Klappentext damals so begeistert hatte und ich das Cover immer noch so süß finde. Doch leider gab es mehrere Kleinigkeiten, die dazu geführt haben, dass die Geschichte nicht zu dem Highlight wurde, dass ich mir erhofft hatte.

An sich ist es immer noch eine süße Story. Zur Handlung: Ben Cook hat erfolgreich sein Studium abgeschlossen und ist eigentlich auf der Suche nach einem Job, bei dem er seine Leidenschaft fürs Schreiben unter Beweis stellen kann. Nach zahlreichen erfolglosen Bewerbungsgesprächen weicht er schließlich auf eine Stelle als Koch in einem Restaurant aus, doch auch hier muss er zeigen, was er kann. Dabei merkt Ben nicht nur, dass ihm die Arbeit widererwartend gefällt, sondern auch, dass sein neuer Kollege Liam Bens Herz schneller schlagen lässt.

Zunächst einmal hab ich den Illustrationsstil geliebt – dieser wirkte sehr lebhaft durch schwungvolle Striche und satte Farben. Bildlich waren die Szenen wirklich schön anzusehen. Bezüglich dem Handwerk habe ich aber vereinzelt Ungereimtheiten entdeckt, was ich schade fand, da die Bilder grundsätzlich so von sich überzeugten.

Von der Storyline mochte ich, wie Ben seine Zukunftsentscheidungen hinterfragt und merkt, dass er mehrere Leidenschaften hat, denen er nachgehen kann. In diesem Zusammenhang wurde der Erwartungsdruck, der auf Ben vor allem seitens seiner Eltern lastet, sehr authentisch geschildert. Der romantische Anteil der Handlung war überraschend klein, was nicht als schlecht ausgelegt werden muss, da schlicht Bens Werdegang den Fokuspunkt der Handlung darstellte. Bens Interesse an Liam war bereits bei der ersten Begegnung deutlich zu spüren, doch ansonsten fehlte mir trotz Romantik als Nebenhandlung ein bisschen die Gefühlsentwicklung zwischen Liam und Ben. Das romantische Happy End war für mich zu abrupt, da ich nicht das Gefühl hatte, dass die beiden Figuren sich überhaupt kennengelernt haben.

Grundsätzlich fand ich es schade, dass man zu Liam als Person so gar nichts erfährt. Für mich blieb er bis zum Ende hin ein unbeschriebenes Blatt und ich könnte ihn nach dem Lesen dieses Comics nur rein äußerlich beschreiben. Dafür konnte ich zu der Freundesgruppe um Ben eine stärkere Bindung aufbauen und deren Charakterausarbeitung sowie der Umgang innerhalb der WG hat mir gut gefallen. Der Restaurantchef hingegen hat bei mir widersprüchliche Gefühle hervorgerufen. Ich habe verstanden, dass seine ruppige Art vermutlich dem Humor der Geschichte dienen sollte, aber auf mich wirkte er oft zu arschig gegenüber Ben. Sein Verhalten wurde dabei nicht hinterfragt oder irgendwie aufgearbeitet.

Zusammengefasst konnte mich dieser Comic also unterhalten und die Rezepte als kleines Extra des Buches sind eine wirklich schöne Idee, nur wirkte manches bezüglich Handlung und Charaktere nicht wirklich rund.