Breite Schultern mit einem Schaukelpferdgemüt

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clara_fall Avatar

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Ein weiteres Buch, dass uns zeigen möchte, wo wir im Schulsystem im Land der Dichter und Denker gegenwärtig stehen. Sicher möchte die Autorin dem Leser ein Schmunzeln abgewinnen, aber leider kommt dies nur selten zustande, wenn man selbst Kinder in der Schule hat, zwar in (noch) recht beschaulichen Provinzschulen, jedoch kann man alles recht gut nachvollziehen, was es bedeuten würde, Mutter eines Kindes an Frau Freitags Schule zu sein. Um so mehr Bewunderung bringt man für Frau Freitag auf, wenn sie ihren alltäglichen Schulwahnsinn wirklich so meistern sollte, wie sie es hier schildert. Wobei das Wort "meistern" unter diesen Umständen schon fast nicht umsetzbar ist, es geht wohl eher ums nackte Überleben. Die wenigen Seiten haben sich bisher flüssig lesen lassen, aber für mich ist fraglich, ob man das alles wirklich ein ganzes Buch lang ertragen kann und möchte. Sollte es die Autorin schaffen, nicht immer und immer wieder auf dem Kleinkrieg im Unterricht herumzureiten, sondern auch einmal andere Situationen zu schildern (Hintergrund Elternhaus, Freizeit, Klassenfahrt, Besuche zu Hause), dann könnte man vielleicht durch die Abwechslung bis zur letzten Seite durchhalten. Vielleicht kommt da bei mir auch zu viel Ernsthaftigkeit ins Spiel. Für jemanden, der es ausschließlich mit Humor liest, mag dies von Anfang bis Ende ein Vergnügen sein. Das Cover finde ich völlig unpassend gewählt. Das Buch könnte alles beinhalten, aber vielleicht verleitet es um so mehr zum Zugreifen, um zu erfahren, was sich wohl dahinter verbirgt.