Ob es für ein ganzes Buch reicht???

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onyx6 Avatar

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Obwohl der Titel mich zunächst nicht angesprochen hat (es ist kaum Rückschluß auf die Art des zu lesenden Buches möglich), habe ich die Leseprobe doch gelesen und bin geteilter Meinung.

Einerseits wird der Schulalltag einer Problemschule im sozialen Brennpunkt aus Lehrersicht humorvoll und mit viel Verständnis für Kinder und Jugendliche geschildert. Besonders das Thema der Integration wird hier ad absurdum geführt: nicht die türkischen Eltern und Schüler, nein in dieser Umgebung muss Frau Freitag als Lehrerin und Deutsche den ersten Schritt tun und radebrecht in fehlerhaftem Türkisch am Elternsprechtag, um den Zusammenhang zwischen dauerndem Handytelefonieren und schlechten Mathekenntnissen des Sprösslings zu verdeutlichen. Die einzelnen Szenen sind absolut witzig geschrieben, oft überspitzt und karikiert wirkend und es bleibt einem regelmäßig das Lachen ob des ernsthaften Themas im Halse stecken.

Andererseits frage ich mich, ob die Autorin das Tempo ein ganzes Buch lang durchhalten kann und ob sie bei der Aneinanderreihung einzelner Episoden bleibt, was für mein Empfinden nicht für ein ganzes Buch ausreichen würde. Dies könnte ich mir eher als Kolumne in einer Zeitung vorstellen... Auch habe ich den Eindruck, die doch massiven Probleme, die an einer solchen Schule (Gewalt und Drogen) auftreten werden verharmlost. Es läuft auf das alte Klischee hinaus, dass Frau Freitag eine gute Pädagogin ist und die Jugendlichen ein gutes Herz unter der rauen Schale haben.

Spannend ist, wie das Buch weitergeht. Bleibt es dabei oder bekommt es doch noch mehr Tiefgang?