Schulalltag mit Frau Freitag

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sophia1 Avatar

Von

Frau Freitag hat es in ihrem Job vor allem mit einem zu tun: schwieriger Kundschaft.

Und wir reden hier nicht von einem herkömmlichen Sektor der Dienstleistungen, wie etwa Frisör, Bäcker oder Verkäuferin, in dem es darum geht, gezielt Kunden zu bedienen.

Nein! Hier ist etwas völlig anderes gemeint, nämlich die Schule.

 

Frau Freitag ist Lehrerin an einer Gesamtschule und hat es mit sehr eigenwilligen „Kunden“ zu tun, die sie bedienen muss, obwohl dieses es vielleicht nicht immer wollen. Sie haben einfach keinen Bock auf Schule und die ganzen Spasten. Spast zählt zu den beliebtesten Schimpfwörtern, deren Bedeutung die meisten Schüler noch nicht einmal kennen, sie aber trotzdem nur allzu gerne benutzen. Dessen ist sich die Lehrerin bewusst. Sie selbst hat sich im Laufe ihrer Karriere ein bemerkenswertes Vokabular an arabischen Begriffen angeeignet, denn nur so kann sie ihre Schüler scheinbar noch beeindrucken.

 

Als Leser findet man sich wieder in einer skurrilen Welt der arabischen Flüche mitten im Kunstunterricht an einer deutschen Schule, in der natürlich auch häufig geschwänzt wird. Zu einer der beliebtesten Ausreden gehört neuerdings der Behördengang. Und da kann ja schließlich niemand dafür, dass man so lange warten muss. Oder man hat es mit Kollegen zu tun, die am Rande eines Nervenzusammenbruchs stehen und denen selbstverständlich auch geholfen werden muss. Es ist nämlich nicht nur Samira, die ohne ihr Handy nun mal nicht leben kann. Warum will das auch keiner der Lehrer verstehen?!

Für Frau Freitag hält der Alltag so einiges an Überraschungen bereit, dazu zählen sowohl positive als auch negative. Und manchmal hilft nur noch ein Stoßgebet.

 

**»Ich Lehrerin? _Abó_! Mit solchen Spastenkindern – niemals!«**

 

Der Text ist sehr unterhaltsam, humorvoll und interessant geschrieben. Das Lesen macht Spaß und es wird einem an keiner Stelle langweilig. Aber Lehrerin, als Beruf? Viele können da dem Zitat sicherlich nur zustimmen, denn der Lehrerberuf ist vor allem eins: neu. Kein Tag gleicht dem anderen, keine Klasse der anderen, kein Schüler dem anderen, kein Kollege, nichts. Es ist der Versuch, immer aufs Neue mit neuen Situationen klarzukommen und dabei die Schüler trotzdem ernst nehmen und respektieren zu können. Ich finde das ist Frau Freitag bis jetzt ganz gut gelungen.

Gerne würde ich das Buch zu Ende lesen, denn auch ich habe mich dazu entschlossen, Lehrerin zu werden. Wenn ich hinterher noch Lachen kann, nehme ich an, dass es die richtige Entscheidung war.