Gelungener Auftakt

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lelia Avatar

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Protagonistin Sheera ist eine Nachtalbe und bestreitet ihren Lebensunterhalt durch die Errungenschaften ihrer Diebeszüge. Nach einem teils missglückten Raubzug wird sie in das Anwesen der Königin gebracht, um sie dort - wie sie vermutet - festzunehmen. Letztendlich dient die Reise aber einem anderen Zweck und sie wird vor eine Aufgabe gestellt, bei der sie niemandem trauen darf.

Das Buch konnte mich nicht nur mit seinem wunderschönen Cover begeistern, sondern überzeugte mich auch sprachlich sowie inhaltlich. Die Handlung wird abwechselnd aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. So kann sich der Leser nicht nur in Sheera, sondern auch in die Gedanken und Gefühle von Lysander hineinversetzen. Die Geschichte zeugt von großartiger Spannung, die die Autorin nicht einen Moment abebben lässt, und der Schreibstil war so flüssig, dass ich am Ende kaum glauben konnte, über 400 Seiten gelesen zu haben.
In vielen Fantasy-Reihen sind die Protagonistinnen oft stur und treffen meist wenig nachvollziehbare Handlungen. Sheera wurde mit eigenem Willen dargestellt, aber wirkte stets authentisch und sympathisch.
Zudem gefiel mir, dass der Romantikanteil zwar vorhanden, aber dennoch eher im Hintergrund blieb und nicht den Hauptteil der Handlung bildete. Weiterhin blieb die Personenanzahl überschaubar, sodass hier keine Gefahr besteht, dass man die Charaktere nicht auseinanderhalten kann. Sowohl Haupt- als auch Nebenfiguren wurden detailliert beschrieben.
Zwar hätten bestimmte Aspekte (z. B. die genaue Unterscheidung der Alben oder die Vorstellung aller Anwärterinnen) genauer ausgearbeitet werden können, das tat der Handlung allerdings zumindest für mich keinen Abbruch.

Für mich ist dies einer der gelungensten Fantasy-Auftakte und ich warte schon jetzt sehnsüchtig auf den zweiten Teil.