Lediglich die Liebesgeschichte erschien mir ein wenig flach

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gletscherwoelfchen Avatar

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"In a kingdom of light, she is the darkness."

Als Sheera nach einem Beutezug festgenommen wird, rechnet sie mit dem Schlimmsten. Als Dunkelalbin ist sie sich sicher, dass sie keine Gnade zu erwarten hat. Von den Hochalben gejagt und geächtet bangt sie um ihr Leben.
Doch es scheint, als ob niemand von ihrem dunklen Geheimnis ahnt - im Gegenteil: Plötzlich muss sie sich bei der Königinnenwahl behaupten. Aber nichts ist, wie es auf den ersten Blick aussieht und schon bald wird Sheera bewusst, dass sie niemandem trauen darf. Weder dem Menschenprinz Lysander, noch ihren Konkurrentinnen. Und schon gar nicht dem Kommandanten der Blutalben...

Nach dem wunderschön gestalteten Cover waren die Erwartungen an das Buch enorm hoch - zumal ich bereits einige Bücher der Autorin gelesen habe und mich jedes einzelne überzeugen konnte. Und, was soll ich sagen? Auch der erste Band der Chroniken der Dämmerung konnte mich durch und durch begeistern. Und das nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich.

Da ich bereits in den Genuss des Schreibstils der Autorin gekommen bin, habe ich damit gerechnet, dass es mir mit diesem Roman von ihr ähnlich ergehen wird. Jager schreibt unheimlich flüssig und leitet den Leser wunderbar durch fremde, magische Welten.

Das Worldbuilding in "Moonlight Touch" erschien mir noch ein wenig präziser, besser ausgebaut als in ihren vorherigen Büchern und so habe ich es umso mehr genossen, Amberan und Farhir kennenlernen zu dürfen. Durch äußerst bildhafte Schilderungen konnte ich mir kleinste Details optimal vorstellen. Veranschaulicht wird alles noch einmal toll durch eine hübsche Karte, die gut bei der Orientierung hilft.

Inhaltlich verhielt es sich mit meiner Begeisterung recht ähnlich. Während die Geschichte vergleichsweise ruhig anläuft, wird es im Laufe des Buches immer packender und spannender. Überraschende Wendungen und Ereignisse geschehen Schlag auf Schlag und man möchte es nicht mehr aus der Hand legen.
Mein einziger Kritikpunkt war die sich anbahnende Liebesgeschichte. Ich hätte mir viel mehr Raum und Tiefe dafür gewünscht. So jedoch hat mich diese Beziehung sehr an das altbekannte "Liebe auf den ersten Blick"-Schema erinnert, erschien mir zu plötzlich und hatte zu wenige Hintergründe inne.

Das konnte allerdings die überaus sympathische Protagonistin Sheera nahezu gänzlich wieder gutmachen. Ich war sofort fasziniert von ihrer starken und kämpferischen Art, die aber trotzdem nicht zu dominant oder gar abstoßend erschien. Jede Handlung und Emotion war schlüssig und ebenso authentisch.
Auch die Nebencharaktere fand ich sehr spannend gezeichnet. Sie waren allesamt vollkommen unterschiedlich und trugen zu dem gewissen "Extra" bei. Gerne hätte ich noch mehr über sie erfahren und hoffe natürlich, dass sie reichlich Raum in der Fortsetzung einnehmen werden.

Alles in einem kann ich festhalten, dass der erste Band der Chroniken der Dämmerung den anderen Romanen der Autorin in nichts nachsteht und mich ebenso von sich überzeugen konnte. Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung!
4,5/5 Sterne